Mit mehr als 600 Besuchern war das Konzert „The Voice of Tina“ des Schwarzwald Musikfestivals in der neuen Versandhalle der Firma Homag in Schopfloch restlos ausverkauft. Das Konzept „Fabrikhalle und Coverband“ scheint aufzugehen.
Nach der großen Nachfrage in den Vorjahren war zu erwarten, dass auch dieses „Homag-Konzert“ des Schwarzwald Musikfestivals ein großer Erfolg wird. Die 600 Karten dafür waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Viele, die gerne gekommen wären, aber zu langsam waren, hatten deshalb das Nachsehen.
„Wir hätten in der Firma noch deutlich mehr Karten verkaufen können“, sagte Homag-Geschäftsführer Marco Huber strahlend, als er gemeinsam mit der Betriebsratsvorsitzenden Carmen Hettich-Günther und Schwarzwald Musikfestival-Intendant Mark Mast die Besucher – darunter auch die Familien der Homag-Gründer Eugen Hornberger und Gerhard Schuler – begrüßte.
Musikalische Bandbreite in den Homag-Hallen
Vor 19 Jahren war Schuler derjenige gewesen, der die Konzerte in das Unternehmen geholt hatte. Intendant Mast war damals schon dabei. Vom „Blechbläserquintett“ über die „Moldawische Staatsphilharmonie“ und die „Kleinkunstpreisträger“ bis hin zu diversen Coverbands, wie jetzt „The Voice of Tina“, wurde seither eine große musikalische Bandbreite in den wechselnden Homag-Hallen gespielt.
„Let’s rock Black Forest“, sagte Mast passend zum Start, und Sängerin Nicole, alias Tina, im schrillen Bühnenoutfit, das sie an diesem Abend noch mehrfach wechselte, ließ sich nicht zweimal bitten. Gemeinsam mit der sechsköpfigen Band, darunter zwei Gitarristen, ein Bassist, ein Keyboarder, ein Drummer und ein Saxofonist, lieferte sie einen Sound, der sich gewaschen hat. Die Frage, wie eine kleine Person ein solches stimmliches Volumen erzeugen kann, drängte sich schon bei den ersten Tönen auf.
Von rockig und schnell bis langsam und romantisch
Der musikalische Powerritt durch die Songs, die Tina Turner auf ihrer letzten Welttournee im Jahr 2009 gesungen hatte, war beeindruckend, für manch einen Besucher aber ein bisschen laut. Die große Halle bot jedoch ausreichend Platz, das Spektakel bei Bedarf auch mit etwas Distanz zu verfolgen.
Los ging es mit der im Jahr 1989 veröffentlichten Single „Steamy Windows“, bei der die musikalische Truppe auf der Bühne von drei Tänzerinnen unterstützt wurde. Sie sorgten beim Konzert für den Glamour, der auch Tina Turner bei ihren Auftritten umgeben hat. Gesungen wurden im Laufe des Abends viele der Chartbreaker, mit denen Turner unsterblich geworden ist.
Fans der eher rockigen und schnellen Turner-Songs kamen dabei genauso auf ihre Kosten wie diejenigen, die es langsam und romantisch bevorzugen. Vom Mitrocken am Rande der Bühne, oder abgeschwächt vor dem eigenen Stuhl, bis hin zum angezündeten Feuerzeug, das die Halle erleuchtete, war deshalb alles zu sehen.
Klassiker wie „Simply the Best“ und „Private Dancer“
„River deep – Mountain High“, „Nutbush City Limits“ und „Proud Mary“ waren nur drei der Songs, bei denen sich der ein oder andere im Publikum wahrscheinlich eine Tanzfläche zum Abrocken gewünscht hätte. Die Musik ging in die Beine.
Klassiker wie „Private Dancer“, „What’s Love Got to Do“ oder auch das als Zugabe gesungene „Simply the Best“ verleiteten eher dazu, nur versonnen zuzuhören und die Musik zu genießen. Vor dem Konzert und in der Pause sorgten kleine Snacks und Getränke vom Sportverein Schopfloch für nette Begegnungen und Wohlfühlmomente auch jenseits der Musik.
Das Festival
Hintergrund
Das Konzert in der Firma Homag war das 14. von insgesamt 16 Konzerten des diesjährigen Schwarzwald Musikfestivals. Das im Jahr 1998 gegründete Festival bietet außergewöhnliche Konzerte mit unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten von Klassik über Jazz bis hin zu Weltmusik. Um die Stabilität des Festivals dauerhaft sicher zu stellen, warb Intendant Mark Mast um Fördermitglieder. Antragsformulare gibt es bei der Gesellschaft zur Förderung des Schwarzwald Musikfestivals in der Lauterbadstraße 5 in Freudenstadt.