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Bislang kein Ausrichter für 2017 gefunden. Diesjährige Auflage findet in Unadingen statt.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Steht das große Kreiserntedankfest im Schwarzwald-Baar Kreis nächstes Jahr vor dem Aus? Bisher ist noch kein Ausrichter für 2017 gefunden worden. In diesem Jahr findet es in Unadingen statt.

"Was die letzten Jahre immer wieder abgewendet werden konnte, wird nun immer wahrscheinlicher. Der Ausfall des großen Landjugend-Kreiserntedankfestes im Schwarzwald-Baar Kreis", erklären die Kreisvorsitzende Christina Martin (Hondingen) und Benjamin Glunk (Bräunlingen) in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

"Alle, die jetzt Angst haben, sie könnten die aufwendig gestalteten Wagen, Fußgruppenschilder und die Erntekrone nicht mehr bewundern, kann aber vorerst die Angst genommen werden. Das Kreiserntedankfest 2016 wird auf jeden Fall vom 30.September bis zum 3. Oktober von der Landjugend Unadingen ausgerichtet", heißt es weiter.

Das Kreiserntedankfest fand bisher seit 1962 jedes Jahr ohne Unterbrechung statt und "dient dazu, den Dank für die reichhaltigen Ernten in unserer Region zu zeigen". Fester Bestandteil sind der Festgottesdienst, ein Sektempfang für geladene Gäste und der große Umzug am Sonntagmittag mit Musikkapellen und als Höhepunkt den Landjugendlichen in ihren Trachten mit denen in mehreren Wochen gestalteten Wagen und Schildern. Die Umzüge stehen jedes Jahr unter einem gewählten Motto. Letztes Jahr war es zum Beispiel "Heimatgefühle wecken und entdecken". Doch natürlich gehört auch das Gesellige und das Feiern, zum Beispiel an den "Bayrischen Abenden", zum Erntedankfest mit dazu. Das Fest wurde die vergangenen zehn Jahre als viertägiges Event in Zelten für 2000 bis 3000 Mann ausgerichtet.

"Und hier zeigt sich auch ein großes Problem", meinen die beiden Kreisvorsitzenden: "Weil jede Gruppe versucht die vorhergehende noch ein bisschen zu übertrumpfen, hat sich das Fest von seinen beschaulichen Anfängen zum größten Volksfest in der Region entwickelt." Und eben diese Größe sei es, die potenziell ausrichtende Landjugendgruppen davon abhält, das Fest zu veranstalten.

Doch nach Ansicht von Martin und Glunk kann der Umfang des Festes durchaus reduziert werden. "Das Rundherum ist austauschbar. So kann das Fest anstatt im großen Festzelt auch in einer Halle oder als Straßenfest ausgerichtet werden. Auch ist eine Landjugendgruppe nicht verpflichtet das Fest alleine auszurichten. Solange das Fest unter der Federführung einer Ortsgruppe veranstaltet wird, können auch andere Vereine oder die Festgemeinschaft eines Ortes ins Boot geholt werden", meinen sie.

In den vergangenen Jahren habe sich die Entwicklung verstärkt: "So konnte in den letzten fünf Jahren nur zweimal gleich bei der ersten Festvergabe ein Veranstalter gefunden werden. "Was dieses Jahr aber besorgniserregend ist, ist die Anzahl an interessierten Gruppen", so die beiden Vorsitzenden.

Denn obwohl in den vergangenen elf Jahren elf der insgesamt 16 Ortsgruppen das Fest veranstaltet hätten, was als Rekord gelte, gebe es dieses Jahr keine Gruppe, die zumindest ein bisschen mit dem Fest liebäugelt. Dies wurde an den zwei bisherigen Festvergabesitzungen deutlich. Darum wurde mangels Alternativen abgestimmt, ob der Ausrichter für das Erntedankfest aus den Ortsgruppen ausgelost wird oder ob das Fest, falls sich nicht doch noch in letzter Minute ein Ausrichter findet, abgesagt werden soll.

Eine knappe Mehrheit der 16 anwesenden Ortsgruppen sprach sich für eine Absage aus. "Wenn es jetzt nicht doch noch eine Überraschung an der Gruppenleitersitzung am 26. Juli in Mauenheim gibt, wird 2017 kein Kreiserntedankfest stattfinden", erklären Christina Martin und Benjamin Glunk.