Durch den Wegfall der IC-Verbindungen wird der Taktverkehr auf der Schwarzwaldbahn weiter durchlöchert. Foto: Adler

Durch Wegfall der IC-Verbindungen wird Taktverkehr durchlöchert. Protestnote zur erneuten DB-Ablehnung.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Mit einer Protestnote hat der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Schwarzwaldbahn, Bürgermeister Michael Rieger aus St. Georgen, auf die Entscheidung reagiert, nachdem die DB Fernverkehrs AG mitgeteilt hat, dass sich auch ein saisonaler Einsatz des Intercity Schwarzwald in der Haupttourismuszeit zwischen Hamburg, Offenburg, Villingen und Konstanz nicht lohne. Mit dem Fahrplanwechsel wird diese Verbindung nur noch zwischen Hamburg und Karlsruhe verkehren.

 

Teilnehmer der jährlichen Fahrplankonferenz in Villingen verstanden im Frühjahr die Welt nicht mehr als der Bahnvertreter die Einstellung der IC-Linie über den Schwarzwald aus wirtschaftlichen Gründen bekannt gab. Im vergangenen Jahr sprach er noch von guten Ergebnissen. Erst nach langer Nachfrage in diesem Jahr erklärte der DB-Mitarbeiter, dass die Bahn zu wenig Wagenmaterial besitze. Mit der Einstellung der Intercitys über den Schwarzwald könnten die Löcher in Norddeutschland etwas gestopft werden.

DB Fernverkehr wollte die Politiker und Anrainerkommunen in den vergangenen Monaten damit beruhigen, dass es am Wochenende ja die Intercity-Verbindung "Bodensee" aus dem Ruhrgebiet, über die Schwarzwaldbahn nach Konstanz gebe. Diese Verbindung besteht aber bisher schon und wird jetzt als neu verkauft. Die IG Schwarzwaldbahn, der Schwarzwald-Baar-Kreis, die IHK und auch der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg haben jeweils in einer Resolution den Erhalt der Zugpaare gefordert. Ebenso die Stadt Konstanz mit der "Konstanzer Erklärung zum Erhalt des IC-Angebots auf der Schwarzwaldbahn". Der Konstanzer Erklärung haben sich sieben weitere betroffene Kommunen, vier Landkreise, die Regionalverbände Hochrhein-Bodensee und Südlicher Oberrhein sowie zwei Bundes- und sieben Landtagsabgeordnete angeschlossen.

Wie die Vertreter der Regionen zwischen Schwarzwald und Bodensee hält auch die Landesregierung die betriebswirtschaftlich begründete Entscheidung der Deutschen Bahn für kurzsichtig und falsch. Für den Schwarzwald und den Bodensee als touristisch attraktive Regionen ist eine durchgehende, umsteigefreie Fernverkehrsverbindung von großer Bedeutung. Schienenfernverkehr darf sich nicht nur auf Hochgeschwindigkeitsstrecken beschränken, erklärte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Schwarzwaldbahn, Bürgermeister Michael Rieger und sein Stellvertreter, Oberbürgermeister Uli Buchardt aus Konstanz.

Durch den Wegfall der IC-Verbindungen wird der Taktverkehr auf der Schwarzwaldbahn weiter durchlöchert. Die ICs und der Nahverkehr bildeten einen Stundentakt.