Lars Patrick Berg (AfD). Foto: Michael Kappeler/dpa

Europawahl-Kandidat bezeichnet "geflüchtete Menschen" als "menschen- und frauenverachtende Messerstecher".

Schwarzwald-Baar-Kreis - Der AfD-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen, Lars-Patrick Berg, kandidiert bei der Europawahl. In seiner aktuellen Funktion blies ihm am Montag rauer Wind entgegen.

Als Landtagsabgeordneter der AfD für den Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen steht Lars-Patrick Berg besonders im Fokus. Weil er als Landtagsabgeordneter auch Repräsentant seines Wahlkreises ist, fühlten sich die Bürgermeister des Landkreises Tuttlingen nun bemüßigt, auf seine Bewerbungsrede im Rahmen der Nominierung für die Europawahl besonders einzugehen.

"Mit großem Befremden und Unverständnis", schreibt der Denkinger Bürgermeister Rudolf Wuhrer in einem offenen Brief, stellvertretend für seine Kollegen im Kreis Tuttlingen, "haben wir Teile Ihrer Ansprache im Rahmen der Nominierungsversammlung (...) in Magdeburg aufgenommen". Darin habe Berg "geflüchtete Menschen" als "menschen- und frauen-verachtende Messerstecher und Vergewaltiger" bezeichnet. Eine Formulierung, welche die Bürgermeister "als menschenverachtend und hetzerisch" empfinden. Tagtäglich engagierten sich zigtausende Menschen in der konkreten Integrationsarbeit. "Integration kann nur gelingen, wenn beide Seiten sich mit Empathie und Offenheit begegnen." Es sei richtig und auch notwendig, Probleme in der Integration offen zu benennen und auch, Kapitalverbrechen, welche in unserem Land durch geflüchtete Menschen begangen wurden, auf das Schärfste zu verurteilen.

"Es ist aber unsäglich alle Flüchtlinge pauschal als ›menschen- und frauenverachtende Messerstecher und Vergewaltiger‹ zu bezeichnen", so Wuhrer. Solche Aussagen "säen ein Klima der Angst und der Ablehnung. Wir lehnen eine solche, die Menschenwürde verletzende Wortwahl entschieden ab."