Kaum sind die ersten Sonnentage da, zieht's die Biker auf die Straßen. Foto: Gabbert

Frühjahr ist Startschuss für Saison. Fahrertraining ab April. Motorrad sollte technisch einwandfrei sein.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Das Frühjahr markiert für viele Biker den Startschuss in die neue Motorradsaison. Das Polizeipräsidium Tuttlingen mahnt jedoch zur Vorsicht.

An den ersten warmen Tagen gab es im Land gleich drei schwere Verkehrsunfällen, bei denen Motorradfahrer beteiligt waren. Ein Motorradfahrer wurde dabei getötet, zwei weitere Biker schwer verletzt.

Nach einer langen Winterpause fehlt es vielen Motorradfahrern an der Routine und das kann zur tödlichen Gefahr werden, warnt die Polizei. Nicht nur Fahranfängern auf zwei Rädern sei dies geraten, sondern auch den erfahrenen Bikern. Wer sich mit seinem Motorrad auf die Straße begibt, sollte sich langsam wieder herantasten, um ein Gefühl für seine meist doch hochmotorisierte Maschine bekommen. Auch sollte man sich auf die Straßenzustände im Frühling einstellen. Durch Frost entstandene Schäden an der Fahrbahndecke und teils durch emsige Landwirte verursachte Verunreinigungen auf den Straßen bergen ein hohes Risiko für die Biker.

Die Unfallstatistik des vergangenen Jahres deutet an, dass dieser Appell an Motorradfahrer Wirkung zu zeigen scheint: die Zahlen der Unfälle, in die Motorradfahrer verwickelt waren, sind rückläufig. Dennoch ist die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer im Jahre 2016 mit zwölf Getöteten für den Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen und den Landkreisen Tuttlingen, Freudenstadt, Rottweil, dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Zollernalbkreis immer noch viel zu hoch und stellt damit sogar den höchsten Wert in allen regionalen Polizeipräsidien des Landes Baden-Württemberg dar.

Die Hauptunfallursachen waren auch im vergangenen Jahr wiederum nicht angepasste beziehungsweise überhöhte Geschwindigkeit sowie ungenügender Sicherheitsabstand. Die Polizei rät: "Achten Sie gerade deshalb als Motorradfahrer auf eine defensive Fahrweise und einen genügenden Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden." In Gruppen empfehlen die Beamten deswegen, sich untereinander abzustimmen, und auf unerfahrenere Fahrer zu achten. Auch der Zustand der Maschine sollte tadellos sein.

Weiterhin weisen die Sicherheitsbeauftragten darauf hin, dass das Steuern eines Motorrads den Körper und die Aufmerksamkeit in höherem Maße in Anspruch nimmt, als etwa beim Steuern eines Autos. Zusätzlich sollte auf Warnkleidung und geeignete Sicherheitskleidung sowie einen Schutzhelm geachtet werden. Durch Schutzkleidung mit Protektoren verläuft ein Sturz mit weniger Verletzungen, als mit einer kurzen Hose. Eine Warnweste oder Warnkleidung passt vielleicht nicht immer zu einem standesgemäßen Bikeroutfit, dennoch erhöht sie die Sichtbarkeit enorm gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.

Ist der Fahrer entsprechend gerüstet, sollte auch das Motorrad technisch durchgeprüft sein. Hier sei auf einen einwandfreien Zustand zu achten. Ein ausreichendes Reifenprofil und entsprechender Fülldruck ist unerlässlich. Bei unzureichendem Fülldruck leidet die Fahrstabilität erheblich, zudem erweitert sich der Bremsweg enorm. Die Beleuchtungseinrichtungen sollten ebenso überprüft werden wie die Bremsen am Fahrzeug. Sollte sich der Fahrer über die Funktionalität einiger Einrichtungen am Motorrad unsicher sein, empfehlen die Fachleute, eine Werkstatt aufzusuchen.

Um wieder voll in die Routine hineinzufinden, bietet es sich an, ein Fahr- und Sicherheitstraining zu besuchen. Hierzu bietet die Kreisverkehrswacht Tuttlingen am 9. und 15. April, sowie am 1., 25. und 28. Mai und am 4. Juni die Möglichkeit zur Teilnahme. Der Kurs wird, wie schon in den vergangenen Jahren, im "take off" Gewerbepark in Neuhausen ob Eck stattfinden. Pro Termin können 24 Teilnehmer aufgenommen werden. Um eine Anmeldung wird telefonisch bei Manfred Schwanz gebeten, Telefon 07461/94 12 30, Polizeipräsidium Tuttlingen.

Weitere Informationen: www.verkehrswacht-rottweil.de, www.vwzak.de, www.kreisverkehrswacht-tuttlingen.de und www.polizei-bw.de