Bundesweit zog das Orkantief in manchen Gebieten eine zerstörerische Schneise. (Symbolfoto) Foto: dpa

Kritik an Art und Dauer der Schadensbeseitigung reißt nicht ab. Im Schwarzwald schwieriger als anderswo?

Schwarzwald-Baar-Kreis - Orkantief "Sabine" ist längst abgezogen. Doch der Ärger vieler betroffener Bahnreisender und vor allem Pendler bleibt. Massive Vorwürfe gegen die Deutsche Bahn werden weiterhin laut. Die DB begründet die Dauer der Schadensbeseitigung mit der besonderen Schwarzwald-Topografie.

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Wie berichtet, wirbelte das Orkantief "Sabine" den Fahrplan der Deutschen Bahn (DB) mächtig durcheinander. Zwar kündigte die DB einen Zeitplan an, dem zu Folge sich allmählich wieder Normalität auf den Gleisen einstellen soll. Doch die teils massive Kritik an der Art und vor allem Dauer der Schadensbeseitigung ebbt nicht ab. Unter anderem wurde dem Unternehmen unzureichende Pflegemaßnahmen vorgeworfen: Würde die Deutsche Bahn die Strecke regelmäßig ordentlich freischneiden, wäre der Schaden in diesem Ausmaß nicht passiert, hieß es.

DB-Sprecher weist Vorwürfe zurück

Ein DB-Sprecher sieht das Unternehmen zu Unrecht in der Kritik: Pflegemaßnahmen werden regelmäßig vorgenommen, zudem werden Bäume kontrolliert, ob sie beschädigt seien und falls von ihnen ein Risiko ausginge, auch gefällt. Problematisch könne es werden, wenn die Bäume Privateigentum seien. "Die können wir nicht einfach gleich abholzen." Zudem, könne die DB Bäume, die ein Risiko darstellen, nie ganz ausklammern.

Doch der Groll von Bahnkunden richtet sich auch gegen die Dauer der Aufräumarbeiten. Für manche der betroffenen Pendler ein "Trauerspiel": Denn die Fahrt auf dem Abschnitt Villingen-Donaueschingen-Neustadt wurde zwar wieder aufgenommen, und auch die Schwarzwaldbahn ist ab Montag, 24. Februar, zwischen Hornberg und St. Georgen wieder eingleisig befahrbar. Jedoch die Wiederherstellung des zweiten Streckengleises zwischen Hornberg und St. Georgen soll erst bis zum 9. März abgeschlossen werden.

Dass sich die Schadensbeseitigung so lange hinzieht, dies erklärt die Deutsche Bahn zum einen damit, dass drei Bahnabschnitte betroffen waren. Zudem habe es im Bereich der Schwarzwaldbahn zwischen Hornberg und St. Georgen allein "umfangreiche Schadensbilder an 27 Stellen" gegeben.

Im Schwarzwald schwieriger als anderswo?

Umgestürzte Bäume, beschädigte Oberleitungen: Bundesweit zog das Orkantief in manchen Gebieten eine zerstörerische Schneise. Während andernorts die Züge wieder fahren, hat die Bahnklientel hier (noch) das Nachsehen.

Der Bahnsprecher begründet diesen Sachverhalt mit der besonderen Topografie und der geografischen Lage des Schwarzwaldes und den damit verbundenen Schwierigkeiten, Schäden nach extremen Wetterlagen schnell wieder zu beseitigen. "Wir sind vorbereitet, aber komplett lassen sich solche Verzögerungen oder das Einstellen des Zugverkehrs nicht vermeiden." Auch nicht durch zusätzliches Personal vor Ort.