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Jaiteh Karamba hat Arbeitserlaubnis zurückerhalten. Große Hoffnung für Modellbauunternehmen Buder in Mönchweiler.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Ein strahlend weißes Lächeln im schwarzen Gesicht: Jaiteh Karamba hat seine Arbeitserlaubnis zurückerhalten. Er war nach langer Suche die große Hoffnung für das Modellbauunternehmen Buder in Mönchweiler gewesen, ehe ihm die Arbeitserlaubnis entzogen wurde. Die Erleichterung steht auch Unternehmer Peter Buder ins Gesicht geschrieben.

Der Frust saß tief. Ein Jahr lang währte die Suche nach einem fähigen Mitarbeiter für das kleine Unternehmen. Das Arbeitsamt hatte 40 Probanden vorgeschlagen, die sich vorstellen sollten – "kein einziger kam", erinnert sich der Unternehmer im Gespräch mit unserer Zeitung. Und dann kam Karamba Jaiteh und entwickelte sich zum strebsamen Mitarbeiter, der nicht nur von den Kollegen gemocht wurde, sondern auch fleißig lernte. Bald konnte Buder ihm ein ganzes Aufgabengebiet und die CNC-Maschine anvertrauen.

Fristloser Entzug der Arbeitserlaubnis

Der fristlose Entzug der Arbeitserlaubnis, weil der 24-Jährige sich nicht hartnäckig genug um seine Geburtsurkunde bemüht habe, beendete die Bilderbuch-Integration jäh. Auch alle Versuche seines Chefs, bei der Beschaffung der erforderlichen Papiere zu helfen – man konsultierte Behörden, Anwälte, sogar das Konsulat – halfen nicht. Peter Buder war fassungslos ob der strikten Haltung der Behörden, wurde aber nicht müde, für Karamba Jaiteh zu kämpfen – und musste parallel dazu zwei Großaufträge für sein Unternehmen sausen lassen, die man unter diesen Bedingungen einfach nicht mehr stemmen konnte.

Als der Anwalt des Schwarzafrikaners am vergangenen Montag einen Brief des Regierungspräsidiums in Karlsruhe aus dem Briefkasten fischte, trauten Karamba Jaiteh und sein Chef ihren Augen kaum: Der Schwarzafrikaner soll, hieß es, seine Arbeitserlaubnis zurückerhalten. Tatsächlich: Am gestrigen Donnerstag nun nahm Karamba Jaiteh die erforderlichen Papiere zur Verlängerung seiner Duldung zwecks Eintragung der Beschäftigungserlaubnis beim Landratsamt in Villingen entgegen.

Der junge Mann strahlt: Ja, es sei wirklich hart gewesen in den vergangenen Wochen. Fast jeden Tag nahm er dennoch den über einstündigen Weg von seiner Unterkunft in Sunthausen nach Mönchweiler mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf sich und schaute seinen ehemaligen Kollegen über die Schulter. Er wollte den Anschluss nicht verpassen. Hoffte, irgendwann wieder Hand anlegen zu können. Und irgendwie musste er die tatenlose Zeit auch überbrücken.

Kollegen erwarten ihn sehnlich zurück

"But now it’s fine", sagt er und ist auf dem Sprung an seinen alten Arbeitsplatz, wo ihn die Kollegen schon sehnlich zurück erwarten. "Er ist wieder wer, er darf wieder arbeiten, Steuern zahlen und Sozialabgaben", sagt sein Chef Peter Buder und kann sich den leicht bitteren Unterton nach der bisherigen Odyssee mit Ämtern und Behörden kaum verkneifen. Dass Jaiteh so behandelt wurde, obwohl er dem Staat als arbeitender Mensch nie auf der Tasche lag und alle Steuern und Abgaben ebenso bezahlte wie seine Unterkunft, bleibt für ihn unverständlich. Seinem beharrlichen Drängen ist es zu verdanken, dass der junge Mann wieder arbeiten darf: "Mit der Vorlage der Passbemühungsnachweise hat Ihr Mandant zunächst alles Mögliche unternommen, um an gambische Sekundärdokumente zu gelangen. Dass diese Möglichkeiten nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, kann Ihrem Mandanten derzeit nicht angelastet werden", heißt es in dem Schreiben. Dem Antrag auf Wiedererteilung der Beschäftigungserlaubnis werde daher vorerst entsprochen.

"Das ist für uns eine große Hilfe", freut sich Buder und ist froh, dass nun alles ganz schnell ging. "Wir hoffen, dass es jetzt eine Weile so bleibt und er wieder arbeiten kann und wir den Integrationsprozess fortsetzen können", sagt Buder. Karamba Jaiteh hat seinen Plan schon vor Augen: Er will nun baldmöglichst den Mopedführerschein machen, um die Firma künftig schneller zu erreichen – mit dem Bus benötigt er über eine Stunde für einen Weg. "Und dann wollen wir eine Wohnung für ihn suchen", sagt Buder, der selbst in den vergangenen Wochen viel Rückhalt erfahren hat: "Meine Leute haben freiwillig Überstunden geleistet", denn mit Karamba fehlte in dem fünfköpfigen Mitarbeiter Team eine ganze Kraft, deren Verlust es zu kompensieren galt.