Auch aufgrund der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen in der umgebauten Siemens-Kantine fallen hohe Kosten für den Mafia-Prozess an. Foto: Eich

Angeklagte des Drogen-Handels schuldig gesprochen. Kopf der Bande musst acht Jahre hinter Gitter.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Im sogenannten Mafia-Prozess vor dem Landgericht Konstanz sind am Mittwoch vier Angeklagte erwartungsgemäß zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Die vier Männer mit möglichen Bezügen zur italienischen Mafia hatten im Schwarzwald-Baar-Kreis einen schwunghaften Handel mit Betäubungsmitteln betrieben.

Einer der Führungsfiguren, der Gastronom Placido A., der Restaurants in Rottweil und Villingen-Schwenningen betrieben hatte, wurde zu einer Haftstrafe von acht Jahren und zehn Monaten und damit der bislang höchsten Strafe verurteilt. Giovambattista S. aus Donaueschingen, der als Bindeglied zwischen den Köpfen der Bande gilt, musst acht Jahre und drei Monate hinter Gittern, während Rosario I. sechseinhalb Jahre aufgebrummt bekommen hat.

Giuseppe A., der nicht als Teil der Bande fungiert hatte aber sich ebenfalls wegen des Verkaufs von Betäubungsmitteln verantworten musste, erhielt sieben Jahre. Das Gericht ordnete zudem die Einziehung von des Wertersatzes in Höhe von fast 250.000 Euro an.

Die Urteile sind noch nichts rechtskräftig. Die Verfahren gegen die weitere Führungsfigur Nicolo M., der sich unter anderem wegen versuchtem Mord verantworten muss, und seinen Sohn Giacomo wurden derweil abgetrennt. Sie sind beide nicht geständig. Bislang ist unklar, wann hier ein Urteil zu erwarten ist.