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Anstieg gegenüber 2018. 54 Betriebe melden 1640 Personen. Zulieferer betroffen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Zeichen stehen wieder auf Kurzarbeit. Aber von den Zahlen der Jahre 2007 und 2008 sei man noch weit entfernt, sagt Klaus Helm, Sprecher der Agentur für Arbeit, auf Nachfrage.

Damals gab es einen Höchststand von 13 000 Kurzarbeitern in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Aktuell sind es 1640 Kurzarbeiter.

"Das werden wir noch zu spüren bekommen"

Doch das ist ein beachtlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, wo im Mai zehn Betriebe insgesamt 42 Kurzarbeiter meldeten. "Da hat sich einiges getan", kommentiert Klaus Helm. Insgesamt 54 Betriebe in der Region haben aktuell Kurzarbeit gemeldet.

Es seien unterschiedliche Branchen; vom Maschinenbau bis zum Uhrenhersteller, vom Softwareunternehmen bis zum Elektronikhersteller. Vom ein- bis zweistelligen bis sogar dreistelligen Bereich reichen die Anmeldungen von Kurzarbeit, bezogen auf die einzelnen Firmen. Drei Unternehmen im Bereich Rottweil haben Kurzarbeit im dreistelligen Bereich angemeldet. Schwerpunkte sind Elektrotechnik und Metallverarbeitung, sagt Helm.

Er führt das erneute Auftauchen des Phänomens Kurzarbeit auf Veränderungen wie die Digitalisierung und Umstellungen bei der Fahrzeugherstellung, vor allem den Motoren zurück. Vom Strukturwandel seien Zulieferer betroffen. "Das wirft Schatten voraus, das werden wir noch zu spüren bekommen", sagt Helm.

Doch in der aktuellen Situation, in der die Betriebe Probleme hätten, Fachkräfte zu bekommen, seien sie interessiert, ihre Leute zu halten und nur dort Kurzarbeit anzumelden, wo es notwendig sei.

Der größte Teil der Kurzarbeiter, nämlich zwei Drittel, ist bei Unternehmen im Kreis Rottweil beschäftigt. Kaum eine Rolle spielt Kurzarbeit im Kreis Tuttlingen, wo die Medizintechnik dominiert. Doch auch im Schwarzwald-Baar-Kreis, unter anderem in St. Georgen, Blumberg, Mönchweiler, Villingen, Schonach und Furtwangen wurde in diesem Jahr Kurzarbeit angemeldet.

Die Agentur für Arbeit übernimmt die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes für die Zeit, in der die Arbeitnehmer keinen Lohn erhalten. Das Kurzarbeitergeld sind dann 60 bis 70 Prozent vom Lohn, ähnlich wie das Arbeitslosengeld. Kurzarbeit, so fasst Klaus Helm zusammen, sei aber nicht nur in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, sondern überall in Deutschland auf dem Vormarsch.