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Auf Metallkonstruktion könnte sich Schnee sowie Eis sammeln und dann herunterstürzen. Gelände abgesperrt.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Für die einen ist es Kunst, für die anderen hat es diese Bezeichnung nicht verdient. Für das Klinikum aber ist es derzeit vor allem eines: eine potenzielle Gefahr auf dem Klinikdach.

Ein rot-weißes Absperrband flattert im Wind. Der Blick nach oben auf der Suche nach der Ursache für diese Absperrung bleibt vor strahlend blauem Himmel an dem wohl umstrittensten Kunstwerk des Klinikums hängen: einer Metallkonstruktion auf dem Dach des Schwarzwald-Baar-Klinikums. Vielfach wurde über dessen Sinn, oder in mancher Augen "Unsinn" schon gestritten und debattiert, vielfach wurde es von seinen Kritikern schon als "rostiger Nagel" bezeichnet. Und auch in der Broschüre "Kunst am Bau" wird dem eigentlich zweiteiligen Werk des Künstlers Robert Schad unter dem Namen "Der Linie lang" ein breiter Raum gegeben. Dabei kommt dieses Spannungsverhältnis zum Ausdruck: "Unübersehbar balanciert hoch oben auf einer Ecke des Klinikkomplexes über dem Haupteingang ein 42 Meter langer, leicht verwinkelter Stab aus Stahl mit einem Querschnitt von 48 Zentimetern. Unberührt wird das kaum jemanden lassen, wie bereits die ersten öffentlichen Reaktionen zeigen", ist darin aus dem Jahr 2012 zu lesen.

Rot-weißes Band flattert am Kreisklinikum nur auf Zeit

Und in der Tat lässt das Kunstwerk niemanden kalt – im Winter mehr denn je. Denn von der teilweise freiliegenden Konstruktion könnte gerade jetzt eine Gefahr ausgehen, die man am Krankenhaus nicht in Kauf nehmen kann: Auf dem schmalen Kunstwerk könnten sich Schneemassen und Eisplatten oder -zapfen sammeln, die dann aus beachtlicher Höhe herunterzustürzen drohten, wenn das metallene Kunstwerk von der Sonne erwärmt wird. 2014 wurde, offenbar mit Blick auf dieses Risiko, sogar erzählt, dass der Stahlstab des Künstlers Robert Schad nun vom Schwarzwald-Baar-Klinikum beheizt werden müsse, da sonst der TÜV das Gebäude nicht abgenommen hätte.

Kliniksprecherin Sandra Adams dementierte das damals im Gespräch mit unserer Zeitung: "Davon weiß ich nichts." Allerdings war man sich schon vor fünf Jahren dessen bewusst, dass man das Kunstwerk besonders im Auge behalten müsse, wenn Schnee fällt und sich Eiszapfen bilden. Dann müsse das Gelände um das Kunstwerk großzügig abgesperrt werden – ein Plan, der jetzt in die Tat umgesetzt wurde.

Zur Dauereinrichtung soll das rot-weiße Band allerdings nicht werden, betont Kliniksprecherin Sandra Adams: "Es handelt sich um eine rein vorsorgliche Sicherheitsmaßnahme zum Schutz vor Schnee- oder Eisklumpen, die möglicherweise herabfallen könnten", stellt sie klar. Die meiste Zeit im Jahr sei eine gesonderte Sicherung allerdings unnötig.