Die Kreuzortter kommt im Schwarzwald auch als ganz schwarzes Exemplar vor. Foto: Naturschutzbund

Reptilien genießen Sonnenstrahlen und ergreifen bei Störung die Flucht. Übertriebene Angst ist fehl am Platz.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Seit in diesen Tagen endlich die Sonne wieder zum Vorschein gekommen ist, drängen alle an die Sonne. "Gerade wechselwarme Tiere wie Eidechsen oder Schlangen genießen die wärmenden Sonnenstrahlen auf Steinen und Mauern – gelegentlich aber auch auf einem asphaltierten Feldweg", teilt das Landratsamt als Naturschutzbehörde mit.

 

Begegnungen von Mensch und Tier sind da nur normal, wenn das Tier aber eine Kreuzotter ist und der Mensch die eher "heimliche" Lebensweise dieser Schlange nicht kennt, kann es zu unnötigen Konflikten kommen.

Eines steht jedoch fest: Übertriebene Angst ist fehl am Platz. Schlangen genießen kein hohes Ansehen; die Angst vor Schlangen sitzt in vielen Menschen sehr tief. Wer sich jedoch rational mit dem Thema auseinandersetzt, wird sehen, dass Kreuzottern zwar giftig sind, aber kaum wirklich eine Gefahr darstellen. Das zeigen schon ihre Lebensgewohnheiten: Kreuzottern sind sehr scheu und mögen es gar nicht, gestört zu werden. Schon deshalb suchen sie gezielt Orte auf, wo sie kaum von Menschen gestört werden – Bahndämme, Schutthäufen, alte Steinbrüche, auch Waldränder oder Moore. "Wird eine Otter doch einmal gestört, ergreift sie in der Regel die Flucht, nur im äußersten Notfall, wenn man sie angreift oder auf sie tritt, wird eine Kreuzotter einmal zubeißen. "

"Die Wahrscheinlichkeit, beim Spaziergang von einem Hund gebissen zu werden ist deutlich höher, als eine Kreuzotter überhaupt einmal zu Gesicht zu bekommen", so das Landratsamt als Naturschutzbehörde. Kommt es doch einmal zu einem Biss, dann reiche es aus, rasch einen Arzt aufzusuchen, "Panik ist völlig fehl am Platze. Früher gab es im Schwarzwald wesentlich mehr Kreuzottern als heute, wegen ihres zu Unrecht schlechten Rufes wurden sie aber verfolgt und immer mehr zurückgedrängt", so das Landratsamt.

Im Schwarzwald-Baar-Kreis gebe es kaum noch Areale, in denen überhaupt Kreuzottern leben, dazu gehörten zum Beispiel auch einige ganz wenige Stellen im Tal der Brigach. Kreuzottern sind in ihrem Bestand im Kreis wie in Deutschland stark gefährdet.

Daher gehört sie zu den besonders geschützten Arten. Kreuzottern zu stören, zu versuchen, sie einzufangen oder sie gar zu töten, ist streng verboten und kann mit einem Bußgeld bis zu 50 000 Euro geahndet werden.

Wer eine Kreuzotter zu Gesicht bekommt, sollte das der Naturschutzbehörde melden – sie sammelt diese Informationen und berät auch zum Umgang mit diesen seltenen Reptilien.

"Wichtige Spielregeln, zum Beispiel beim Spaziergang am Waldrand, sind: den Hund an die Leine nehmen, einfach stehen bleiben und damit dem Tier die Möglichkeit geben, sich zurückzuziehen."

Wer weitere Informationen möchte, kann sich an die Fachleute für geschützte Tiere wenden, die Naturschutzbehörde ist erreichbar unter der Rufnummer: 07721/913 76 18.