Eine Personalvermittlungs-GmbH soll gegen den Fachkräftemangel im Klinikum helfen. Foto: Eich

Klinikum will sich mit elf weiteren kommunalen Häusern zu Personalvermittlungs GmbH zusammenschließen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Zu ihrer letzten Sitzung kamen die Kreisräte am Montag zusammen. Sie nahmen den Jahresabschlussbericht des Schwarzwald-Baar-Klinikums überwiegend wohlwollend zur Kenntnis und nickten zu dem Plan, eine eigene Personalagentur zu gründen.

Angetreten ist das Kreisklinikum für eine schwarze Null. Mit einem Jahresüberschuss von 1,6 Millionen Euro – etwas weniger als im Vorjahr – wurde das Jahr 2018 abgeschlossen, berichtete Klinik-Geschäftsführer Matthias Geiser. Er sprach von einem "soliden Betriebsergebnis", von einem leichten Rückgang der stationären, einer Zunahme der ambulanten Fälle und von einem "weitgehend stabilen Personalbestand".

Zugleich wies Geiser auf die "Sonderfaktoren mit negativem Einfluss" hin wie die Vorgaben der Gesundheits- und Finanzpolitik, der Fachkräftemangel und die Preisentwicklung bei Medikamenten und Medizinentwicklung. Seiner guten Marktstellung und Infrastruktur sowie den Versorgungsstrukturen in der Region habe das Schwarzwald-Baar-Klinikum zu verdanken, dass es nicht zu den 80 Prozent der kommunalen Krankenhäuser in Baden-Württemberg gehöre, die rote Zahlen schreiben, schloss Geiser.

Von den Kreistagsfraktionen erntete er dafür überwiegend Lob und Anerkennung. Adolf Baumann (FDP) hob die "gute und verantwortungsvolle Arbeit" der Ärzte und des Pflegepersonals hervor. In den Lobgesang auch seiner eigenen Partei nicht einstimmen wollte dagegen Ernst Reiser (FW).

FDP lehnt ab

Anhand der Geschichte eines Mannes, der nach der Überweisung an die Klinik zur Erstellung einer Verdachtsdiagnose dort zu hören bekam, dass man ihm einen Termin erst in sechs Monaten geben könne, witterte der scheidende Kreisrat erhebliche Defizite des Klinikbetriebs. Auch seien Pflegekräfte an ihn herangetreten, die über Überlastungen klagten.

Geiser wiegelte ab, sprach von "schwer vermittelbaren Vorgaben" im einen und von "Personaluntergrenzen, die eingehalten werden" im anderen Fall. Gleichwohl ist der Fachkräftemangel so gravierend, dass das Klinikum sich mit elf weiteren kommunalen Häusern jetzt zu einer Personalvermittlungs-GmbH zusammenschließen will. Dafür erhielt Geiser bei sechs Gegenstimmen das mehrheitliche Votum des Rates. Ein Nein kam unter anderem geschlossen von der FDP-Fraktion, die sich davon keinen Gewinn an Arbeitskräften verspricht.

Generelle Bedenken bei der Verleihung von Arbeitskräften hatten zwar alle Fraktionen und man befürchtet Konkurrenzsituationen mit dem Stammpersonal, letztlich folgte die Mehrheit aber der Zustimmung sowohl des Aufsichts- als auch des Personalrates im Schwarzwald-Baar-Klinikum.