Ulrich Fink (links), Christa Dietl und Rolf Schmid freuen sich über den gelungenen Umzug. Foto: Schück

Schwarzwald-Baar-Klinikum: Wegen Umzug wird wohl keine schwarze Null erreicht. 1500 Patienten mehr im Jahr 2013.  

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Ich bin froh, wie es angelaufen ist", so zieht Rolf Schmid, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar-Klinikums, ein Fazit der ersten 100 Tage nach Inbetriebnahme des Neubaus. Pflegedirektorin Christa Dietl berichtete von einer Belastung der Mitarbeiter über das normale Maß hinaus. Bis zum Jahresende sollen die Abläufe optimiert werden. Die Baukosten von 263 Millionen Euro für das neue Klinikum beruhen auf einer fünf Jahre alten Berechnung und werden vermutlich überschritten, aber in einem überschaubaren Bereich von nicht mehr als fünf Prozent.

"Wir sind froh, dass wir den Verkaufserlös für die alten Klinikgebäude nicht in die Neubaufinanzierung einkalkuliert haben", sagte Schmid. Allerdings hat der Umzug etwas gekostet, deswegen werde die "schwarze Null" beim Betriebsergebnis wohl 2013 nicht erreicht werden können, so der Geschäftsführer. Statt dessen wird das Ergebnis mit minus einer bis 1,5 Millionen schließen. Doch langfristig sollen Synergieeffekte wieder ein gutes Ergebnis bescheren.

Der Neubau kommt bei den Patienten an. "Das ist ein Quantensprung, das registriert der Patient sehr wohl", sagte der ärztliche Direktor Ulrich Fink: "Die Wege sind zwar länger geworden, das wird registriert, aber nicht negativ." Spürbar mehr Patienten kamen in die zentrale Notaufnahme. "Das waren nicht alles Notfälle", sagte Schmid. Auch die Abteilung Geburtshilfe sei stärker nachgefragt worden, erläuterte Pflegedirektorin Christa Dietl. Beide Abteilungen wurden inzwischen personell verstärkt. Dietl hob die Motivation der Mitarbeiter hervor. Alle hätten beim Umzug dabei sein wollen und seien sehr motiviert.

Die Abläufe sollen bis Weihnachten stimmen. "Das ist nicht Negatives, wir kontrollieren regelmäßig unsere Abläufe", sagte der ärztliche Direktor Ulrich Fink. Es gebe aber noch Optimierungspotenzial, meinte Rolf Schmid.

Zahlreiche technische Mängel wurden aufgearbeitet, vom fehlenden Wasserhahn bis zum nicht funktionierenden Lichtschalter. 50.000 Patienten wurden 2013 im Schwarzwald-Baar-Klinikum stationär behandelt, 1500 mehr als im Vorjahr. "Allerdings waren das vor allem leichtere Fälle", erklärte Schmid. Das Schwarzwald-Baar-Klinikum hat 1000 Betten, 750 von ihnen in Villingen-Schwenningen. Die Belegung liegt während der Woche zwischen 85 und 90 Prozent. Die Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken sei sehr gut.

Das Problem der von den Patienten als teuer empfundenen Stellplätze im Parkhaus beim Klinikum will Schmid in Gesprächen mit dem Betreiber lösen.

Inzwischen wurde bereits eine 20-Minuten-gebührenfreie Zone eingerichtet. Bezahlen muss das Klinikum übrigens den Einsatz der Feuerwehr wegen Brandmeldungen, die sich als falsch herausstellen. "Das sind jedes Mal mindestens 1000 Euro", sagte Schmid.

Info: Die Parkplätze

500 Parkplätze gibt es im Parkhaus beim Schwarzwald-Baar-Klinikum, außerdem 750 Mitarbeiterparkplätze. 130 Plätze im Parkhaus wurden von Mitarbeitern gemietet.