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Leser klagen: Auf viel befahrenen Bundesstraßen sind oft nur noch verzerrte Geräusche zu hören.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Das Mobiltelefon ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Doch was nützt das Gerät, wenn kein Empfang vorhanden ist?

Die Topografie im Schwarzwald ist für die Telekommunikationsunternehmen eine Herausforderung. Berge und Täler machen die Versorgung nicht gerade einfach.

Dass es im hintersten Winkel eines engen Schwarzwaldtals keinen Empfang gibt, damit haben sich viele Nutzer schon längst abgefunden. "Aber die viel befahrenen Straßen sollten doch zumindest durchgängig versorgt sein", sagt ein Leser unserer Zeitung, der regelmäßig zwischen Villingen und St. Georgen auf der Bundesstraße 33 unterwegs ist. Rund 19.000 Fahrzeuge passieren die Stelle täglich.

Doch jedes Mal das gleiche Szenario: Bei Mönchweiler weiß der Kunde des Telekom-Mobilfunknetzes bereits, dass er seinen Gesprächspartner vorwarnen muss: "Wir müssen uns jetzt verabschieden, gleich fahre ich ins Funkloch." Wenige Sekunden später ertönen nur noch verzerrte Geräusche aus der Freisprecheinrichtung, dann ein Signalton und – Stille. Schon nach maximal einer Minute Fahrtzeit kann dann die Wahlwiederholungstaste gedrückt werden – nahezu voller Ausschlag auf dem Display, das die Empfangsqualität anzeigt. "Es ist immer nur das kurze Stück ohne Empfang", ärgert sich der Autofahrer. "Gerade deshalb wundert es mich, dass die Telekom es nicht in den Griff bekommt, die Mobilfunkversorgung so zu optimieren, dass das Funkloch nicht mehr auftritt. Gerade auf dieser stark befahrenen Bundesstraße."

Ähnlich verhält es sich auf der B 523 zwischen dem Gewerbegebiet Auf Herdenen und der Autobahnauffahrt zur A 81, wo täglich rund 14.000 Fahrzeuge unterwegs sind. Auch dort sind keine durchgängigen Telefongespräche möglich. Entweder es sind nur Wortfetzen des Gesprächspartners zu hören oder das Telefonat bricht komplett ab.

Hier ist laut Telekom-Sprecher Hubertus Kischkewitz eine Verbesserung in Sicht. "Wir wollen dort einen neuen Standort aufbauen. Noch befinden wir uns allerdings in der Prüfung von Alternativen für einen solchen. Denn der Standort muss funktechnisch geeignet sein", sagt Kischkewitz. Über das Vorhaben habe die Telekom bereits die Kommune informiert. Er will aber keine falschen Erwartungen wecken: "Es wird selbst im Idealfall noch Monate dauern, bis ein neuer Standort ans Netz gehen kann." Das liege am Genehmigungsverfahren, dem Aufbau des Standortes und schließlich der notwendigen technischen Integration der neuen Anlage in das vorhandene Mobilfunknetz der Telekom. "Die einzelnen Funkzellen müssen perfekt miteinander harmonisieren", erklärt der Pressesprecher.

Anders sieht es auf der Bundesstraße 33 zwischen der Kreuzung Schoren und Mönchweiler aus, wo Kischkewitz keine Verbesserung in Aussicht stellen kann. Dieser Bereich liege an der Schnittstelle dreier Funkzellen, deren jeweilige Versorgungsleistung ausgeschöpft sei. "Mehr geht hier nicht."

Eine Verbesserung würde nur ein neuer Standort bringen. Ein solcher sei aber angesichts seiner Kosten an dieser Stelle für Anschluss, Aufbau und Betrieb derzeit wirtschaftlich nicht zu realisieren. "Wir tun alles, was möglich ist, investieren in Deutschland jährlich mehr als vier Milliarden Euro, aber auch wir können nicht zeitgleich überall unser Netz optimieren", so der Pressesprecher.