Die Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen braucht mehr Platz. Foto: Seeger

Ansturm von Studierenden erwartet. Keine Container. Noch keine Entscheidung für neuen Rektor.

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Container werden wir im Herbst nicht brauchen", meint Günther Hones. Was die Hochschule für Polizei aber definitiv braucht, ist einen Präsidenten.

Die Ausschreibung für die Rektorenstelle, die zugleich eine Polizeipräsidentenstelle ist, ist gelaufen. Es gebe, sagt Renato Gigliotti, viele Bewerber, doch eine Entscheidung sei noch nicht getroffen worden. Und wann das sein wird, kann der Pressereferent des Innenministerims nicht sagen. Bis ins nächste Jahr werde es aber nicht dauern.

Die Hochschule für Polizei erwartet in den kommenden Jahren einen Ansturm von Studierenden. Schon in diesem Jahr werde es 560 Studierende pro Jahr mehr geben. 2018 werden es 650 Studierende pro Jahrgang sein. Das heißt, es sind dann 1300 statt 900. Denn sowohl die Vorgängerregierung als auch die aktuelle Landesregierung haben Einstellungsoffensiven für die Polizei beschlossen, die sich dann auswirken werden. Ab diesem Jahr gibt es 1400 Einstellungen, 450 davon direkt in den gehobenen und 950 in den mittleren Dienst. Zu den 450 kommen noch 200, die direkt in den mittleren Dienst aufsteigen.

Gerhard Regele, Präsident des Polizeipräsidiums Tuttlingen, erklärte beim Pressegespräch im Landratsamt in dieser Woche, dass die Landesregierung seiner Ansicht nachtrotzdem noch einmal deutlich nachlegen werde bei den Einstellungen. "Der Personalkörper der Polizei ist zu klein. Es wird noch einmal eine Entscheidung getroffen werden müssen", meinte Regele. Bis 2020 rechnet er mit einer Durststrecke wegen vielen Pensionierungen. Sollten noch mehr Beamte eingestellt werden, wird die Hochschule für Polizei sich auf noch mehr Studierende einstellen müssen.

"Für diese müssen Unterkünfte, Räume und Dozenten gefunden werden", so Hones. In der Bussartstraße und Sperberstraße in Villingen sind bereits Studierende untergebracht. Die Erstaufnahmestelle für Asylbewerber in Villingen wurde von der Hochschule als mögliches Quartier für Studierende ins Gespräch gebracht. Momentan gebe es Verhandlungen des Vermögens- und Hochbauamtes mit der Stadt Villingen-Schwenningen, die jedoch auch über sozialen Wohnungsbau als Nutzung nachdenkt. Vorlesungen der Hochschule finden jetzt auch im Neckartower statt.

"Eventuell benötigen wir einen Neubau"

"Es wird geschaut und geplant. Eventuell benötigen wir einen Neubau", sagt Hones. Aber in diesem Herbst werde es diesen noch nicht geben. Der Polizeibeamte ist zuversichtlich, dass keine Container aufgestellt werden müssen, um den Ansturm zu bewältigen.