Der Schwarzwald-Baar-Kreis benötigt weitere Unterkünfte für die Asylbewerber. "Wir brauchen eine Lösung. Ich muss die Leute aufnehmen", machte Landrat Sven Hinterseh die Dringlichkeit im Kreistag deutlich. Die vorhandenen Unterkünfte sind voll belegt. (Symbolfoto) Foto: Pleul

Landrat Sven Hinterseh betont im Kreistag die Dringlichkeit neuer Unterkünfte. Die bisherigen Einrichtungen sind voll belegt.

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Wir brauchen eine Lösung. Ich muss die Leute aufnehmen", machte Landrat Sven Hinterseh die Dringlichkeit der Einrichtung von weiteren Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber im Kreistag deutlich. Die vorhandenen Unterkünfte sind voll belegt.

Solange die Asylbewerber im Aufnahmeverfahren sind, hat der Kreis als untere staatliche Verwaltungsbehörde die gesetzliche Verpflichtung, Gemeinschaftsunterkünfte zur Verfügung zu stellen. In den drei bisher vorhandenen Einrichtungen in Villingen-Schwenningen, St. Georgen und Maria Tann/Unterkirnach "läuft es relativ gut", informierte Hinterseh. Sein besonderer Dank galt den Bürgern von St. Georgen, die eine besondere "Willkommensstruktur" für die dort untergebrachten Asylbewerber entwickelt haben. Im Blick auf die jetzt monatlich hier ankommenden Flüchtlinge sei man seit Monaten auf der Suche nach geeigneten Unterkünften. Eberhard Weckenmann vom Sozialamt habe inzwischen 30 Objekte angesehen. Und man sehe Möglichkeiten, im Einvernehmen mit Oberbürgermeistern, Bürgermeistern und kommunalen Gremien geeignete Lösungen zu finden. Andernfalls müsse man beispielsweise auf Kreissporthallen zurückgreifen.

Inzwischen aber sei man mit den Kommunen gut im Gespräch. Unüberhörbar verärgert wies Hinterseh das Gerücht zurück, in dieser Angelegenheit intransparent zu verfahren. Auf einen lockeren Einwurf aus dem Kreistag, Donaueschingen habe doch mit dem Abziehen des französischen Militär seine gute Situation, mahnte der Landrat, nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen, und außerdem sei die Unterbringung der Asylbewerber nicht Aufgabe des Kreistages, sondern eben der Kreisverwaltung. Die 2014 frei werdenden Gebäuden der französischen Garnison gehörten dem Bund, und außerdem brauche man die Unterkünfte morgen und übermorgen. Zudem solle das deutsche Jägerbataillon in Donaueschingen bleiben. Grundsätzlich zeigte Hinterseh sich über die Entscheidung in Paris, das 110. Infanterieregiment aus Donaueschingen abzuziehen, "geschockt".