Die Fusion der DRK-Kreisverbände Villingen-Schwenningen und Donaueschingen ist gescheitert. Foto: Pixabay

Keine Mehrheit in Doppelstadt für Ehe mit Donaueschingen. Bereits vor drei Jahren in die Wege geleitet.

Schwarzwald-Baar-Kreis  - Eigentlich schien alles in trockenen Tüchern zu sein. Bereits seit vielen Jahren wurde verhandelt – und schon im Dezember 2018 ließen Insider des DRK verlauten, die Fusion der Kreisverbände Donaueschingen und Villingen-Schwenningen sei keine Zukunftsmusik mehr, sondern stehe unmittelbar bevor. Zunächst sollten bereits Mitte 2019 Taten folgen, dann wurde es neue später.

Die Vision aber war immer noch dieselbe: Der neue DRK-Kreisverband Schwarzwald-Baar sollte den politischen Grenzen des Landkreises folgen. Nun, Jahre später, war es endlich soweit - und dann kam alles anders: Die Fusion ist - zumindest vorerst - offenbar gescheitert.

"Fusion kommt nicht"

Mit Spannung erwartet wurde das Abstimmungsergebnis zur bevorstehenden DRK-Hochzeit im Schwarzwald-Baar-Kreis. Am Montagabend dann sollten die beiden Kreisvorstände über das Ergebnis informiert werden. Und nun teilte das DRK am späten Montagabend intern mit: Die "Fusion kommt nicht".

Die geplante Fusion der DRK Kreisverbände Villingen-Schwenningen und Donaueschingen werde aktuell nicht umgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Absichtserklärung ist schon ein halbes Jahr alt

Noch vor einem halben Jahr, am 3. Dezember, sah das ganz anders aus. Damals wurde eine so genannte "Absichtserklärung" zur Fusion der beiden DRK-Kreisverbände Donaueschingen und Villingen-Schwenningen zu einem gemeinsamen DRK Kreisverband Schwarzwald-Baar von den Delegierten verabschiedet und von den beiden Vorsitzenden Bernd Uphaus und Jürgen Roth bekannt gegeben - wir berichteten. Im Sommer 2020 sollte die Heirat, rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres, durch die Abstimmung in einer Mitgliederversammlung vollzogen werden.

Aufgrund der Corona-Pandemie und der dadurch geltenden Einschränkungen, war lange Zeit ungewiss, ob die entscheidende Mitgliederversammlung am 14. Juli überhaupt wird stattfinden können. Aus diesem Grund hat sich die Vorstandschaft für eine schriftliche Beschlussfassung entschieden. Und es wurde entscheiden. Aber offenbar anders als erwartet...

Doppelstädter verweigern Zusammenschluss

In der Kreisvorstandssitzung am Montagabend nun wurde durch die beiden Kreisvorsitzenden Jürgen Roth und Bernd Uphaus bekannt gegeben, dass die erforderliche Dreiviertel-Stimmenmehrheit zur Satzungsänderung seitens des Kreisverbandes Villingen-Schwenningen nicht erreicht werden konnte.

Die Vorstandschaft der beiden Kreisverbände wolle in den nächsten Monaten die Zeit nutzen, um im Gespräch zu bleiben, heißt es in der Mitteilung. Dort sollen die positiven Aspekte des Zusammenschlusses ausführlich erläutert werden, um dann zu gegebener Zeit möglicherweise einen neuen Beschluss zu fassen.

Das Ziel der Fusion indes war klar: Es sollen Synergien genutzt werden, um neue Aufgabenfelder zu erschließen, Bürokratieabbau und Steigerung der Attraktivität, sowohl als Arbeitgeber als auch im Wettbewerb, waren die hehren Ziele - "und sind es noch", wird in der Pressemitteilung parolen-gleich ausgegeben.

Doch solange die Mitglieder nicht in der erforderlichen Mehrheit Ja sagen zur DRK-Hochzeit in der Region, wird das wohl ein frommer Wunsch bleiben.