Das Fohrenhof-Team der Inklusiv gGmbh in Unterkirnach stellte sich den Gästen vor. Foto: (hjk)

Eröffnung der Einrichtung mit Behinderten im ersten Arbeitsmarkt. Schirmherr ist Samuel Koch.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Wiedereröffnet wurde das Restaurant Fohrenhof im Unterkirnacher Hapimag. Dank der Caritas ist ist es ein Betrieb, in dem Behinderte im ersten Arbeitsmarkt tätig sein können.

Bereits seit einigen Tagen steht das Restaurant des Hapimag Resorts Unterkirnach der Öffentlichkeit zur Verfügung. Nach einer grundlegenden Sanierung und einem damit verbundenen kompletten Umbau präsentieren sich Restaurant, Hoteleingang und Rezeption in völlig neuem Ambiente.

Doch dies sind sicher nicht die Gründe, warum die offizielle Wiedereröffnung zu einem Event erster Güte wurde. Ein Schaulaufen mit einer erstaunlichen Promi-Dichte fordert so etwas in der Regel nicht heraus. Es ist die außergewöhnliche Konzeption, mit der Küche und Restaurant betrieben werden. Denn die Menschen, die sich um Küchenchef Vogt scharen, sind nicht etwa Angestellte des Hapimag, vielmehr betreibt die »Inklusiv gGmbh« diesen Teil des Hauses. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, Mitmenschen mit Behinderung am ersten Arbeitsmarkt zu etablieren.

Michael Stöffelmaier von der Caritas freute sich besonders, als Schirmherrn Samuel Koch, der vor einigen Monaten bei »Wetten, dass« schwer verunglückt war, zu gewinnen. Die Bundestagsabgeordnete Maria Michalk als Behindertenbeauftrage der Bundestagsfraktion der CDU/CSU freute sich über das Konzept, das sie als »Hotel Mensch« bezeichnete. »Im typischen Schwarzwald-Ambiente haben sie ein vollkommenes Werk geschaffen, das es ermöglicht, dass behinderte Menschen gemeinsam mit gesunden Mitmenschen arbeiten.« Sie hinterfragte den Begriff Inklusion: »Jeder Mensch, ob behindert oder nicht behindert, kann in dieser Gesellschaft überall hin«, stellte sie fest. Die Möglichkeit, frühzeitig einen Beruf zu erwählen, der den Neigungen und dem Können der behinderten Menschen entspricht, sei besser, als diese Menschen in einer noch so guten Einrichtung abzugeben. „Es ist nicht nur die Würde des Menschen, die Inklusion zwingend verlangt“, stellte sie fest.

Bürgermeister Gerold Löffler wies auf die Bedeutung des Resorts und dieser Einrichtung für die Gemeinde hin. Ein einzigartiges, innovatives und unkonventionelles Projekt habe man in dem kleinen Schwarzwaldort hinbekommen. Zu Gast waren bei der Eröffnung auch Siegfried Kauder, Karl Rombach, Landrat Karl Heim, Villingens Oberbürgermeister Rupert Kubon sowie Monsignore Bernhard Appel (Diözesan- Caritasdirektor). Appel segnete gemeinsam mit Dekan Josef Fischer sowie dem Pfarrer der Seelsorgeeinheit, Wolfgang Kribl, die neue Einrichtung.

Zugleich wurde dann die Fundraising-Aktion »Spendest du noch oder schindelst du schon« ins Leben gerufen. Im Anschluss waren die Gäste geladen, den Umbau auch der Gäste-Appartments und des Wellness-Bereiches in Augenschein zu nehmen. Durch einen modernen Lift ist das Haus jetzt barrierefrei nutzbar.

Das eher minimalistische Schwimmbad früherer Tage wurde durch eine moderne Saunaanlage ersetzt. Im Anschluss daran waren die Gäste geladen, ein Dinner »Gastlichkeit mit Herz« zu genießen. Feierlich umrahmt wurde die Einweihung durch den Musikverein Unterkirnach.