Die Grafik zeigt die Zahl der Existenzgründungen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg von 2007 bis 2012. Foto: IHK

IHK-Report zeigt: Bessere Vorbereitung auf Selbstständigkeit als in den Vorjahren. 42 Prozent Frauenanteil.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Angesichts der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt ist das Interesse an einer Unternehmensgründung in der Region weiter rückläufig.

 

Das zeigt der Existenzgründerreport der IHK für 2012. "Erfreulich ist, dass Gründungswillige besser vorbereitet in das Abenteuer Selbstständigkeit gehen", so die IHK. Die von den Gründern aufzustellenden Businesspläne seien durchdachter und besser aufgearbeitet als noch in den Vorjahren.

"Wir haben für das letzte Jahr mehr als zwölf Prozent weniger Existenzgründer in der IHK-Mitgliederdatenbank registriert als im Jahr zuvor", sagt IHK-Gründungsberaterin Katrin Kress.

Hauptgrund sei, dass aufgrund der weiterhin guten Entwicklung am Arbeitsmarkt die Zahl der Gründungen aus einer Notlage heraus deutlich rückläufig ist. "Qualifizierte Fachkräfte ziehen eine sichere Anstellung bei einem Unternehmen und somit gute Einkommensperspektiven einer möglicherweise unsicheren Selbstständigkeit vor. Diese Entwicklung wird durch den Fachkräftemangel noch verstärkt", so die IHK-Expertin. Ein weiterer Grund sei die Reform der staatlichen Gründungsförderung. Seit 2012 steht der Gründungszuschuss nur noch Antragstellern offen, die keine Chance auf Vermittlung in abhängige Beschäftigung haben. Reine Neugründungen, also die Erstanmeldung eines Gewerbes, gab es in Rottweil 565, im Schwarzwald-Baar-Kreis 870 und im Landkreis Tuttlingen 551.

Blickt man auf die einzelnen Branchen der Region, so zeigt sich, dass sich 32 Prozent der Existenzgründer im Handel selbstständig gemacht haben.

Es folgen Unternehmensdienstleistungen mit 26 Prozent und das produzierende Gewerbe mit 8,5 Prozent. "Es wird deutlich, dass sich die meisten Gründer in Branchen selbstständig gemacht haben, in denen eher weniger Startkapital erforderlich ist", sagt Katrin Kress. Diese Gründungen schafften eher weniger Arbeitsplätze.

Überdurchschnittlich hoch ist das Interesse von Frauen an einer selbstständigen Tätigkeit in der Region: 42 Prozent der regionalen Existenzgründer waren weiblich. Die Frauenquote liegt dabei über dem Landesdurchschnitt von etwa 30 Prozent. Auch für dieses Jahr rechnet die IHK mit weiter rückläufigen Gründungszahlen.