Wirksamkeit nicht nachgewiesen: Agrarminister Alexander Bonde lehnt Förderung von Hagelfliegern ab. Foto: Archiv

Verein "Hagelabwehr Süd-West" widerspricht nach Kritik des Agrarministers: "Wir schützen Menschen."

Schwarzwald-Baar-Kreis - Auf Unverständnis stößt die Aussage von Agrarminister Alexander Bonde, der die Förderung von Hagelabwehrfliegern ablehnt und stattdessen vorschlägt, über den Einsatz der Flieger weiterhin in regionaler Verantwortung zu entscheiden. Einen entsprechenden Antrag auf eine Förderung stellte die Opposition aufgrund des Unwetters vom 28. Juli. Schon zur Regierungszeit von Schwarz-Gelb sei eine regelmäßige Förderungen von Hagelfliegern "wegen nicht nachgewiesener Wirksamkeit" abgelehnt worden.

Es sei bisher nicht abschließend wissenschaftlich nachgewiesen, so Bonde, in welchem Umfang durch den Einsatz von Hagelfliegern Hagelschäden verhindert wurden.

Das sieht man bei der "Hagelabwehr Süd-West" komplett anders. "Hagel in Stuttgart und im Schwarzwald-Baar-Kreis konnte bei fast gleicher Wetterlage wie in Tübingen Dank der Flieger weitgehend verhindert werden", betonen die Vorstandsmitglieder in einer gemeinsamen Erklärung und halten dagegen: "Viele Projekte von Grün-Rot werden mit drei- und vierstelligen Millionenbeträgen finanziert, obwohl noch nicht einmal theoretisch oder statistisch nachzuweisen ist, ob diese eines fernen Tages funktionieren werden".

Statistische Beweise für die Funktion des Hagelfliegers lägen zuhauf aus Österreich, den USA oder dem Remstal vor und im Labor sei längst nachgewiesen, dass Silberjodid als Tropfenbildner wirke.

"Wir können für relativ wenig Geld mit größter Wahrscheinlichkeit Hagelschäden in drei- und vierstelliger Millionenhöhe verhindern und viele Menschen vor Verletzungen und Schäden schützen", heißt es in der Erklärung des Vorstands des Vereins zur Hagelabwehr.