AfD-Kreisrat Sebastian van Ryt zweifelte im Umweltausschuss des Schwarzwald-Baar-Kreises den Willen der Flüchtlinge zur Mülltrennung an. (Symbolfoto) Foto: © eyetronic – stock.adobe.com

Anlasslos griff Sebastian van Ryt im Umweltausschuss des Schwarzwald-Baar-Kreises eine Bevölkerungsgruppe, nämlich Flüchtlinge, heraus, und zweifelte deren Willen zur Mülltrennung an.

Um wilde Müllablagerungen, Wertstoffsortierung und „Fehlwürfe“ in Restmülltonnen rankte die Diskussion im Ausschuss für Umwelt und Technik, als Sebastian van Ryt unvermittelt an Landrat Sven Hinterseh die Frage stellte, ob denn die Flüchtlinge in den Gemeinschaftsunterkünften auch Müll trennen müssen.

 

Der Landrat, der selbst die kreiseigenen Gemeinschaftsunterkünfte in Schwenningen oder Bad Dürrheim aus eigener Anschauung kennt, konnte diese Frage mit einem klaren Ja beantworten.

Der AfD-Kreisrat aus Schwenningen hakte nach und berichtete von seiner Beobachtung, dass vor der Einrichtung in der Lupfenstraße, wo bis zu 100 Personen untergebracht werden können, nur Restmüllcontainer stünden – „haben die auch Wertstoffbehälter?“, fragte er.

Der Landrat konterte mit einem klaren „Ja, die gibt es“, fügte aber auch hinzu, dass die Mitarbeiter der Unterkunft „aufklären, dass man hier Müll trennt“, man tue sich aber bisweilen schwer und könne nicht neben jede Mülltonne einen Aufpasser stellen.

Security soll Mülltrennung überprüfen

Van Ryt legte nach: Er sehe vor dem Gebäude in der Nähe des Schwenninger Hallenbades keine Altpapier- und Biomüllbehälter. Landrat Sven Hinterseh kündigte daraufhin an, dass er bei den entsprechenden Abteilungen in seinem Haus nachfragen lässt, wie in der Lupfenstraße die Mülltrennung funktioniert.

Das war dem AfD-Kreisrat, der seit einem Jahr diese Funktion ausübt, nicht genug, er verwies auf die Securitymitarbeiter, die vor dem Gebäude Wache schieben, die könnten doch die Sache überwachen und verhindern, dass Wertstoffe von den Flüchtlingen in die Restmüllcontainer geworfen werden.

Ob es einen tatsächlichen Vorfall gab, war zu diesem Zeitpunkt nicht belegt, dennoch fuhr van Ryt fort: „Woran hapert es?“, also die Mülltrennung. Und er schlug vor: „Könnte man das nicht mit Bildern erläutern?“

Für den Landrat jedoch war das Thema damit erledigt, in einer der nächsten Sitzungen dürfte die Antwort der Fachabteilung zu erwarten sein.