Die Organisatoren Max Schweizer, stellvertretender Vorsitzender der Kulturwerkstatt Simmersfeld (von links) und Geschäftsführer Kai Hoffmann können die Kritik am "Action, Mond & Sterne"-Camp im Stöcklewald nicht nachvollziehen. Foto: Eich

Organisatoren von "Action, Mond und Sterne" im Stöcklewald äußern sich zu Kritik an Zeltlager.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Rund 500 Teilnehmer kamen im September zum "Action, Mond & Sterne"- Camp auf dem Zeltplatz im Stöcklewald. Die Veranstaltung sorgte bei vereinzelten Nachbarn für Irritationen – den "Chaos-Vorwurf" weisen die Organisatoren aber entschieden zurück.

Vorträge, Workshops und Kulturveranstaltungen mit bis zu 1000 Interessierten aus der gesamten Republik: Kaum einer weiß, welches politische Camp seit 2016 auf dem Zeltplatz im Stöcklewald veranstaltet wird. Dennoch spürten die Veranstalter teilweise den Unmut von Nachbarn – und wollen deshalb für Aufklärung sorgen.

Den Organisatoren Kai Hoffmann, Geschäftsführer der Kulturwerkstatt Simmersfeld im Landkreis Calw, der künstlerische Leiter Roland Schweizer und Max Schweizer, stellvertretender Vorsitzender, ist es daher ein Anliegen, mit möglichen Gerüchten und Vermutungen aufzuräumen. Vor allem, nachdem im Nachgang der vergangenen Veranstaltung (31. August bis 3. September) Kritik geäußert wurde.

"Wir veranstalten als Kulturwerkstatt ein Camp mit politischem Programm, um unsere Botschaften zu vermitteln", erzählt Mitorganisator Kai Hoffmann. Der 29-Jährige und sein Mitstreiter Roland Schweizer sehen das Camp "als Gegenbewegung zu Nationalismus, Sexismus sowie Rassismus" und sind dabei Verfechter der Emanzipation. "Man könnte unser Wirken als ›linke Alternative‹ bezeichnen", erklären sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Bereits zum achten Mal führe die Kulturwerkstatt Simmersfeld, die 1983 als soziokultureller Verein gegründet wurde, das "Action, Mond & Sterne"-Camp durch – 2016 ist man aufgrund von Platzmangel in der Heimatgemeinde in den Stöcklewald umgezogen.

Der dortige Zeltplatz wird von der Sozialistischen Jugend "Die Falken" betrieben, "zu denen pflegen wir einen engen Kontakt", erklärt Hoffmann die Verbindungen zu dem Platz auf Furtwanger Gemarkung. Während im ersten Jahr am neuen Standort rund 1000 Gäste kamen, waren es dieses Jahr wetterbedingt lediglich 500.

Trotz der geringeren Teilnehmerzahl sahen sich die Organisatoren im Nachgang mit Konflikten konfrontiert, die sie nicht nachvollziehen können. Einer dieser Punkte sei ein "komplett belegter Parkplatz" gewesen, der andere Gäste abgeschreckt hätte. "Wir haben für das Camp einen extra Parkplatz auf einer angemieteten Wiese ausgewiesen und einen Parkplatzdienst eingestellt", so Hoffmann, der zudem betont, dass man in diesem Zusammenhang auch mit dem Ordnungsamt in Furtwangen Kontakt hatte. "Wir hatten nichts dem Zufall überlassen."

Darüber hinaus habe man an der Einfahrt zum Wald eine Schranke installiert, "damit niemand durch den Wald fahren kann."

Auf Hinweis der Polizei hätte die dann aber entfernt werden müssen.

Den Vorwurf, dass die Gäste ihre Notdurft im Wald verrichtet hätten, entgegnet Max Schweizer, dass genügend Toiletten zur Verfügung standen. "Die sanitäre Infrastruktur war zudem ein Grund für den Wechsel in den Stöcklewald", bekräftigt auch Roland Schweizer. "Der Chaoten-Vorwurf kann natürlich daher rühren, dass die Besucher anders aussehen, als der Schwarzwälder gewöhnt ist", könnte sich der künstlerische Leiter vorstellen.

Für das nächste Camp im August 2018 wolle man die Erfahrungen aber aufbereiten und in die Planung mit einbeziehen.

Bisher, so bekräftigen die Organisatoren, sei man auch mit dem eigenen Sicherheitskonzept gut gefahren, "Vorfälle gab es bei uns bislang keine", so Hoffmann.