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Hochemmingen, Pfohren und Dauchingen noch gesucht. Enorme Resonanz und Bereitschaft nach Aufruf.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Nach einem Aufruf im Schwarzwälder Boten gab es eine enorme Resonanz und Bereitschaft in der Leserschaft, Nistkästen für die Schleiereulen anzubringen: über 160 Kontaktaufnahmen gab es von Bauern, Jägern, Natur- und Tierliebhabern.

Leider seien nicht alle Standorte geeignet gewesen, informieren die Initiatoren. Die Schleiereule mag es eher ruhig und vor allem möchte sie in unmittelbarer Nähe über Felder fliegen, um den Nachwuchs mit ausreichend Mäusen zu versorgen. Daher waren einzelne Standorte nicht geeignet. Auch größere Straßen haben den einen oder anderen Standort als weniger geeignet erscheinen lassen.

Insgesamt aber werden nun 29 Nistkästen im Landkreis platziert. In einem Kraftakt wurden innerhalb von zehn Tagen insgesamt 25 Nistkästen aufgestellt. Dabei wurde eine Strecke von über 1350 Kilometern zurückgelegt. In der untenstehenden Grafik kann man sehen, dass diese im gesamten Landkreis verteilt sind. Die restlichen vier Nistkästen werden in den kommenden Wochen aufgestellt. "Hier versuchen wir noch Lücken auf der Karte zu schließen. Insbesondere würden wir uns über eine Scheune oder Bauernhof im Umkreis der Städte Dauchingen, Hochemmingen und Pfohren freuen. Vielleicht meldet sich hier noch einmal jemand bei uns", hoffen die Mitarbeiter des Greifvogelparks Triberg. Entsprechende Meldungen können per Mail an info@greifvogelpark-triberg.de erfolgen.

Herausfordernde Montage

In der Regel hängen die Nistkästen in Höhen von drei bis sechs Metern, und die Montage gestaltete sich in einigen Fällen schon als sehr herausfordernd. Manche Bauern halfen mit dem Traktor und einer entsprechenden Hebevorrichtung. In vielen Fällen wurden die Nistkästen über zwei Leitern in die Höhe geschoben, um dort dann entsprechend fest montiert zu werden. Ein Nistkasten wurde in einer alten Eiche mardersicher angebracht. Bäume sind in der Regel nicht als Aufhängungsort geeignet. In diesem speziellen Fall haben die Tierschützer es dennoch getan, da die Umgebung ideal gewesen sei.

Im Frühjahr werden die Nistkästen mit einer Brutüberwachung ausgestattet und im Herbst die Nistkästen kontrolliert. Aus einer vergleichbaren Nistkastenaktion für die Schleiereule in Schleswig-Holstein kann man davon ausgehen, dass im ersten Jahr drei bis vier Nistkästen angenommen werden und ein Jahr später es durchaus fünf bis acht sein können. "Wir werden gespannt dieser Entwicklung entgegensehen", so die Helfer voller Vorfreude.

Immer wieder wurden sie nach der Finanzierung gefragt. Die gesamte Finanzierung erfolgt allein über den Greifvogel- und Eulenpark Triberg. Als Zoo versucht der Greifvogelpark einen wissenschaftlichen Beitrag zur Arterhaltung der Schleiereule zu geben. Wenn die Nistkästen angenommen werden, wird es auch eine wissenschaftliche Betreuung der Schleiereulepopulation geben, um mehr über deren Bedürfnisse und Brutverhalten zu erfahren.