Die Sparkasse Schwarzwald-Baar verlieh den Innovationspreis 2021 (von links): Georg Hiltner (Handwerkskammer Konstanz), Manfred Kühne (Juror), OB Jürgen Roth, Markus Hoch (Juror), Johannes Frank, Bo Armbruster, Bernhard Ketterer (alle Ketterer Druckguss KG), Xavier Canton, Harald Knauf, Angelika Conen (alle Burger Pen AG), Landrat Sven Hinterseh, Arendt Gruben (Sparkasse), Marius Jäger, Jonathan Jäger, Hubert Jäger (alle Jäger Engeneering GmbH), Dirk Hellekes, Florian Klausmann (Sparkasse) und Thomas Albiez (IHK). Foto: Heinig

Den durch die Coronapandemie erst jetzt in einer Feierstunde vergebenen Innovationspreis 2021 der Sparkasse Schwarzwald-Baar im Wert von 10 000 Euro teilen sich vier Firmen aus dem Geschäftsgebiet des Kreditinstitutes.

Dem Erfindergeist der Region auf die Spur zu kommen und die Innovationsdichte der Öffentlichkeit zu präsentieren, dazu tritt die Sparkasse mit der Auslobung dieses Preises seit 2011 an. „Hier ist die Innovation zu Hause“, lobte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Arendt Gruben.

Auch in diesem Jahr bewarben sich wieder viele der Unternehmen, die entweder der IHK oder der Handwerkskammer angehören. Wie schwer der Jury, bestehend aus den beiden Professoren der Hochschule Furtwangen (HFU), Manfred Kühne und Markus Hoch, die Wahl fiel, beweist deren Entscheidung für zwei erste und einen zweiter Platz. Je 3500 Euro gingen an die Ketterer Druckguss KG in Furtwangen und die Burger Pen AG in Schönwald.

Preis an Ketterer Druckguss KG

Ketterer entwickelte ein neues Verfahren zur Herstellung von Aluminium-Spulen als Ersatz für gewickelte Kupferspulen, wie sie unter anderem für die Elektromobilität gebraucht werden. Aus dem halb so teuren und um zwei Drittel leichteren Metall werden Spulenformen je nach Wunsch und Aufgabenstellung gegossen.

Preis an Burger Pen AG

Insbesondere in der Pandemie gewann der neuartige Kugelschreiber „Swiss Pen“ der Burger Pen AG rasant an Bedeutung, weil sich dessen Oberfläche nach Gebrauch selbst desinfiziert. Der zweite Platz und 2000 Euro verliehen Gruben und sein Stellvertreter Florian Klausmann der Jäger Engineering GmbH, die ein „Raptor-Eye“ entwickelte, das nach dem Prinzip einer Kamerablende die logistische Verbindung zwischen zwei Produktionssystemen darstellt. Das „Raptor-Eye“ öffnet und schließt sich in Größe und nach zeitlichem Bedarf automatisch.

Sonderpreis an Dirk Hellekes

Der Sonderpreis, diesmal „Start-up-Preis“ getauft, und 1000 Euro erreichten schließlich Professor Dirk Hellekes aus VS, der sich in der Konzeptionierung eines 3D-Druckverfahrens in der Humanmedizin für Implantate aus Knorpelmasse befindet.

Der Juror und seit 2018 emeritierte Professor Manfred Kühne stellte an angesichts der Bandbreite von innovativen Ideen hierzulande die Frage: „Befinden wir uns im Schwarzwald-Baar-Kreis oder in einem US-amerikanischen Forschungszentrum?“

Christian Berg redet ins Gewissen

Das gewohnte i-Tüpfelchen der Preisverleihungsfeier war diesmal Christian Berg, Professor, Buchautor, Mitglied des Clubs of Rome und bekannt aus Funk und Fernsehen. Er sprach über zwingende Innovationen in der augenblicklichen Krisenlage, der Überschreitung der planetaren Belastungsgrenze und forderte von allen Menschen, sozial-ökologische Verantwortung zu übernehmen. „Unser Erdsystem gerät aus den Fugen, weil es uns zu lange zu gut ging“. Jetzt seien neue Ideen gefragt.