Tiefenlager für radioaktive Abfälle: Gründung einer Regionalkonferenz in der Schweiz geplant.  

Schwarzwald-Baar-Kreis - Während über die Standortsuche nach einem geologischen Tiefenlager für radioaktive Abfälle in der Schweiz auf allen Ebenen weiter heftig debattiert wird, kommt der Partizipationsprozess in der provisorischen Standortregion Südranden nach Mitteilung des Startteams Südranden voran.

In den letzten Monaten hat das Startteam Südranden unter der Leitung von Stephan Rawyler intensiv an der Vorbereitung der Regionalkonferenz gearbeitet.

Inzwischen sind 91 Delegierte für dieses Gremium gewählt und damit ist auch eine Basis für den Partizipationsprozess gelegt. Am 5. November findet in Neuhausen am Rheinfall die Gründungsversammlung statt. Wenn sich am 5. November die Teilnehmer der Regionalkonferenz Südranden zu ihrer konstituierenden Sitzung versammeln, endet eine lange Vorbereitungsphase. "Damit startet aber auch die Auseinandersetzung in diesem Kreis mit den komplexen Fragen, die mit diesem Projekt des Bundesamts für Energie (BFE) verbunden sind", heißt es in einer Mitteilung.

Aktuell 91 Mitglieder

Aufgabe des Gremiums ist es, über Oberflächenanlagen, Sicherheitsfragen, sozioökonomische Auswirkungen eines Tiefenlagers sowie Entwicklungsstrategien zu diskutieren und Vorschläge zu unterbreiten. Die Regionalkonferenz umfasst aktuell 91 Mitglieder, die nach regionalen Aspekten und nach Kriterien der Repräsentanz ausgewählt wurden. Interessierte konnten vor allem an den beiden Aufbauforen im Juni dieses Jahres gewonnen werden. Ursprünglich wurde angestrebt, etwa 100 Delegierte für das Gremium zu nennen.

Die erreichte Beteiligung betrachtet das Startteam indes als respektablen ersten Erfolg auf diesem Weg. Ein Ziel war, in der Regionalkonferenz eine möglichst breite Vertretung zu schaffen. Einerseits haben alle 42 Gemeinden, die im Perimeter der vom BFE festgelegten Standortregion Südranden liegen, Anspruch auf je einen Sitz. Vorläufig nehmen 33 dieser Gemeinden aktiv an der Regionalkonferenz teil, die bisher Unentschlossenen werden über Themen und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten.

Andererseits sind 43 Organisationen und 14 Einzelpersonen vertreten. Angestrebt wurde, ein möglichst breites politisches und gesellschaftliches Spektrum abzudecken. Deshalb ist im gewählten Kreis beispielsweise die erklärte Gegnerschaft eines regionalen Endlagers ebenso vertreten wie Gruppierungen, die der Atomenergie wohlgesonnen sind. Eine weitere Intention war, eine faire regionale Verteilung zu finden.

In der Regionalkonferenz sind die deutschen Nachbargemeinden mit 16 Personen vertreten, aus dem Kanton Schaffhausen kommen 58 Delegierte und aus dem Zürcher Weinland sind bisher 13 Personen angemeldet. Am Samstag, 5. November, um 9 Uhr, wird im SIG-Hus in Neuhausen die Gründungsversammlung der Regionalkonferenz Südranden beginnen. Bereits stehen auch Termine fest, an denen die Delegierten zu einer Besichtigung des Zwischenlagers Würenlingen und des Felslabors Mont Terri sowie an einen Weiterbildungsabend zu spezifischen Fragen eingeladen sind. Das Startteam Südranden ist zuversichtlich, "im Rahmen der Regionalkonferenz die vielfältigen Interessen innerhalb der provisorischen Standortregion zusammenzubringen und damit sachliche Diskussionen über alle Aspekte dieses weitreichenden Unterfangens zu ermöglichen".

Weitere Informationen:

www.plattform-suedranden.ch