Der Ortschaftsrat Allmannsweier ist sich einig: Die Grundschule soll weiterhin in ihrem Ortsteil bleiben. Foto: Goltz

Allmannsweier. Grundschul-Neubau – aber wohin? Darüber machen sich derzeit die Ortschaftsräte in der Schwanauer Gemeinde ihre Gedanken. Haben sich in der vergangenen Woche die Wittenweierer für den Standort in Nonnenweier entschieden, würden die Allmannsweierer den Neubau gerne in ihrem Ortsteil sehen. Das wurde in der jüngsten Ortschaftsratssitzung am Montagabend deutlich.

Drei Standorte stehen zur Auswahl: ein Gelände in Nonnenweier an der Burkhardt-Michael-Halle, ein Gelände am Sportplatz in Allmannsweier oder ein Gelände bei der Gemeinschaftsschule in Ottenheim. "An allen drei Orten ist ›Schule‹ machbar", betonte Schwanaus Bauamtsleiter Achim Rehm und stellte die Varianten in Kürze vor. "Alle drei Standorte sind nicht verkehrt. Es gibt hier kein richtig und falsch, lediglich verschiedene Blickwinkel. Aus pädagogischer Sicht sehen wir mit einem Campus in Ottenheim viel mehr Möglichkeiten im Vergleich zu den anderen beiden Standorten. Räume können genutzt werden, der fachliche Austausch unter den Lehrern wäre einfacher gegeben und Lehrkräfte könnten in Krankheitsfällen Schulübergreifend einspringen", sagte Angelika Walter, die derzeit kommissarisch die Grundschule leitet und Rektorin der Gemeinschaftschule in Ottenheim ist. Auch Bürgermeister Wolfgang Brucker machte einmal mehr deutlich, dass Ottenheim aus "Kindersicht" die beste Lösung sei.

Weder mit Bürgermeister, Verwaltung noch Schulleitung ging der Ortschaftsrat Allmannsweier mit. Eine ganze Reihe an Argumenten sprachen die Räte an, die für den Standort Allmannsweier sprechen würden. Deutlich herauszuhören war auch, dass geraden die Ottenheim-Variante den Räten missfiel. Christian Binder habe sich die vergangenen Wochen in den Nachbargemeinden umgehört und unter anderem mit Lehrkräften in Friesenheim gesprochen: "Synergieeffekte, wie sie immer angepriesen werden, gibt es dort nicht. Stattdessen fehlt den Grundschülern ein geschützter Rahmen", stellt er in der Ratssitzung fest. Dem schloss sich auch Ortsvorsteher Michael Krenkel (CDU) an, auch er habe sich umgehört: "Räume werden nicht gemeinschaftlich genutzt", sagte er und stellte die Frage in den Raum, um welche Räume es sich denn handeln würde. "Die Küche beispielsweise", bekam er von Walter zur Antwort.

Tina Buß (SPD) stellte sich ebenfalls hinter ihre Ratskollegen: "Der Campus hat keine Vorteile für die Kinder, sondern lediglich für die Lehrkräfte." Außerdem könne sie es nicht gut heißen, dass Lehrkräfte wechselten – "das ist für die Jüngsten einfach nur schlecht." Thomas Kümmerlin (FVW) sah für "Ottenheim" gleich mehrere Probleme: Die Mensakapazitäten reichten nicht aus, es sei kein Ersatz für den Sportplatz gegeben und "ich will mir das Chaos an der Bushaltestelle gar nicht erst vorstellen".

Der Standort Allmannsweier würde "ja eher stiefmütterlich behandelt", war sich Stephan Dürr (FWV) sicher. Und das, obwohl er einiges bieten könne. Unter anderem ein großes Außengelände. "Weiter für den Standort spricht, dass es hier zu keiner erhöhten Verkehrsbelastung komme, es eine zentrale Lage ist und man Kooperationen mit den Vereinen eingehen kann", unterstützte Binder seinen Kollegen.

Nach langer Diskussion sprach der Ortschaftsrat letztlich seine Empfehlung an den Gemeinderat aus: Einstimmig sprachen sie sich für den Standort Allmannsweier am Sportplatz aus.

Nach den Beratungen in allen Ortschaftsräten soll es eine Infoveranstaltung für die Bürgerschaft geben, ehe am 13. Dezember der Beschluss über den Standort im Gemeinderat gefasst werden soll.