In Rottweil gibt es jetzt ein besonderes Angebot für Hausbesitzer. Mit gefiederten Untermietern kann man zur Artenvielfalt beitragen.
Anlässlich des landesweiten Tags der Artenvielfalt am Wochenende, 24. und 25. Mai, hat sich Oberbürgermeister Christian Ruf mit Thomas Lippert und Christina Kraus vom Vorstand der BUND-Ortsgruppe Rottweil getroffen. Gemeinsam mit dem NABU engagiert sich der BUND für den Schutz von Schwalben – und setzt dabei auf ein ganz praktisches Angebot für Hauseigentümer.
Dem Volksmund nach sollen Schwalben den Häusern, an denen sie Nester gebaut haben, Glück bringen. Doch Rauch- und Mehlschwalben werden immer seltener.
BUND und NABU wollen das wieder ändern. Die beide Initiativen haben deshalb bereits 30 künstliche Schwalbennester in Rottweil verteilt, 50 sollen es insgesamt werden. Mit den kürzlich zugesagten Standorten an städtischen Gebäuden ist dieses Ziel nun bald erreicht. Schwalbennester werden unter anderem am Kindergarten Hegneberg, am Kindergarten Feckenhausen, an der Grundschule Neufra und am städtischen Gebäude der Lokalen Agenda 21 im Rosswasenweg angebracht.
Was BUND und NABU leisten ist vorbildlich
OB Ruf würdigt das Engagement: „Was BUND und NABU hier leisten, ist vorbildlich – und ein starkes Zeichen für den Schutz der Artenvielfalt in unserer Stadt. Der Tag der Artenvielfalt ist ein guter Anlass, um zu zeigen, wie konkretes Handeln vor Ort aussieht: durch Zusammenarbeit, durch Eigeninitiative und durch gemeinsames Verantwortungsgefühl für unsere Natur.“
Das Besondere an der Aktion: Die angebotenen Schwalbennester stammen nicht aus industrieller Produktion, sondern wurden in Rottweil in der Ergotherapie im Vinzenz-von-Paul-Hospital hergestellt. Zum vergünstigten Preis von zehn Euro pro Stück geben BUND und NABU die Nester an Gebäudeeigentümer weiter. Thomas Lippert betont: „Wir geben sogar das Montagematerial mit, Schrauben inklusive.“ Nur das Anbringen müsse noch durch den Eigentümer selbst erfolgen.
Künstliches Nest hat Vorteile
„Wer ein Haus neu baut oder saniert, dem rate ich ausdrücklich, ein Schwalbennest mit einzuplanen – denn natürliche Nester sind geschützt und dürfen nicht einfach entfernt werden“. Ein künstliches Nest könne dagegen bei einer Fassadensanierung abgenommen und danach wieder montiert werden, macht Lippert auf die Vorteile aufmerksam. „Das bietet mehr Flexibilität und hilft, den Schwalbenbestand zu stabilisieren.“
Der Rückgang der Bestände sei alarmierend, so Lippert weiter: „Jedes künstliche Nest, jeder Schwalbenturm zählt. Mit jedem Gebäudeabriss verlieren wir Brutplätze – und damit Artenvielfalt. Umso wichtiger ist es, Alternativen zu schaffen.“
Wer noch Interesse an einem Nest hat, kann sich direkt an die Ortsgruppe des BUND wenden per E-Mail an info@bund-rw.de. Weitere Infos finden sich unter www.bund-rw.de.