Mit dem schwäbischen Comedian Jörg Beirer präsentierte das Amt für Kultur am Freitagabend im Bochinger Kronesaal als Abschlussveranstaltung für 2022 einen heiteren Comedy-Abend mit urschwäbischem Witz und Liedgut.
Oberndorf-Bochingen - Ein deftiger Gaisburger Marsch wurde passend zum Thema vor Veranstaltungsbeginn gereicht. Kulturamtsleiterin Heidi Kuhring stimmte das Publikum auf ein paar vergnügliche Stunden ein, nachdem sie bekanntgab, dass es für das Jahr 2023 ein Wahlabonnement für fünf Veranstaltungen dieser Art gäbe, welches man am Oberndorfer Weihnachtsmarkt erstmals erwerben könne.
"Älles isch nix, oder ?", mit dieser Frage betrat Beirer nun die Bühne und nahm die rund 50 Zuschauer durch seine Wortspiele mit auf eine Reise, welche sich zunächst um ein Lieblingsthema der Schwaben drehte, das Sparen und das liebe Geld. So erklärte er den Begriff "Relativ" ganz einfach damit: "Wenn du nix hosch, isch wenig au scho viel".
Die Sache mit dem "Hetsch"-Fonds
So riet er auch dem weiblichen Publikum das Geld für schöne Dinge auszugeben, bevor es ihre Männer in einen Hedgefonds steckten, dessen Name sich aus dem schwäbischen ableite: "Hetsch dei Geld b’halta, dann hätt‘sch es heut no." Mit dem Lied: "Ja, wenn i Geld g’nuag hätt", animierte Beirer das Publikum zu einem mehrstimmigen Chorgesang.
Weitere Lieblingsthemen der Schwaben sind der Most, das Schaffen und das Vespern. So kam Beirer zur Erkenntnis: "Man kann ohne g‘schafft vespern, aber nicht ohne g‘vespert schaffa".
Tragisches Ende für den Bock
Mit urschwäbischen Liedern zog er das Publikum immer wieder in seinen Bann und stellte fest, dass der Schwabe seit jeher bei den traurigsten Texten am heitersten mitsänge. Das Lied von der "Schwäbischen Eisenbahn" mit dem für den Gaisbock tragischen Ende, sowie das "Muss i denn zum Städtele hinaus" seine eindeutige Beweise dafür.
Mit lustigen Wortspielen startete Beirer in den zweiten Teil des Abends. So hoffe er doch, dass die Schwaben nicht immer genau meinen was sie so von sich geben. Als Bespiele nannte er Sätze wie: "I guck amol vorbei" oder "I streich d’Fenster" (Anmerkung Beirer: Dann wird’s dunkel), auch dass man Koffer "aufgibt" wundere den Comedian sehr.
Rösslewirt als Schulsozialarbeiter
Auf die Melodie von "Guantanamera" sang Beirer, mal mit der Gitarre, mal mit Klavierbegleitung von den handg’schabten Spätzle – einem Lieblingsessen der Schwaben – und vergaß auch im zweiten Refrain die "Linsen mit Spätzle" nicht. Ein weiteres Lied aus seiner Feder erzählt von seinem "Motorrädle" mit dem er mancherlei lustige Erlebnisse in seiner Jugend verbindet. Sein "Schulsozialarbeiter" sei der Rösslewirt gewesen, so Beirer, dort habe er alles fürs Leben gelernt, vor allem die schönsten schwäbischen Volkslieder.
Mit diesen Liedern, unterstützt von vielen begeisterten Sängern im Publikum, bedankte sich Jörg Beirer für das tolle Mitmachen der Comedy-Besucher und verabschiedete sich nach zwei Zugaben mit der Frage: "Henner d’Henna henna ?" (Sind alle Hühner im Stall?).