Die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd lockt die Massen an. Foto: dpa

Die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd wird wohl einen Rekord aus dem Jahr 1986 brechen und die am besten besuchte Schau in Baden-Württemberg werden.

Die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd wird wohl einen Rekord aus dem Jahr 1986 brechen und die am besten besuchte Schau in Baden-Württemberg werden.

Schwäbisch Gmünd - Mit etwa zwei Millionen Besuchern wird die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd voraussichtlich die am besten besuchte Schau in der Geschichte Baden-Württembergs. Eine Woche vor Ende zählte die Stadt im Ostalbkreis insgesamt 1,96 Millionen Besucher. Nach Ansicht von Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU) ist es Schwäbisch Gmünd gelungen, den Begriff Landesgartenschau dank starkem bürgerschaftlichen Engangement neu zu denken. Die Schau schließt am kommenden Sonntag nach 166 Tagen. Die Bestmarke bei den Besucherzahlen hält bisher die Schau in Freiburg, die 1986 etwa 1,97 Millionen Besucher anlockte. Öhringen im Hohenlohekreis bereitet sich bereits auf die nächste Schau im Jahr 2016 vor.

Der Minister für ländlichen Raum, Alexander Bonde (Grüne), sieht einen langfristigen Nutzen in der Stadtentwicklung durch die Landesgartenschau: „Schwäbisch Gmünd hat sich neu erfunden, ein neues Gesicht herausgearbeitet und die Lebensqualität deutlich verbessert“, sagte Bonde am Montag. Die Stadt sei für den Tourismus und als Wirtschaftsstandort attraktiver geworden. „Hier war zu spüren, wie eine ganze Stadt, einer ganzer Kreis die Chance aktiv ergreift und viele Impulse aus der Bürgerschaft heraus genommmen worden sind.“ Grundsätzlich würden mittlerweile alle Kommunen bei der Ausrichtung von Landesgartenschauen auf die Beteiligung der Bürger setzen.

OB Arnold sagte: „Wir haben Bürgerbeteiligung anders begriffen, nicht als formalen Prozess, sondern so, dass Bürger sich gefordert fühlten, sich in die Umsetzung einzubringen.“ Eine Landesgartenschau müsse „nicht nur eine Blümleschau sein, sondern kann auch ein Integrationsprojekt sein“. Insgesamt haben 1361 Ehrenamtliche beim Betrieb der Schau mitgeholfen, darunter 60 Asylbewerber.

Schwäbisch Gmünd hat insgesamt 38,6 Millionen Euro für die Neugestaltung der Stadt im Zuge der Landesgartenschau investiert. Hinzu kamen Zuschüsse in Höhe von 30 Millionen Euro. Inklusive Privatinvestitionen beläuft sich die Gesamtsumme auf rund 120 Millionen Euro. Der Betrieb der Landesgartenschau selbst kostet vermutlich 16,5 Millionen Euro. Gut elf Millionen Euro hat Schwäbisch Gmünd bisher eingenommen. Den Rest des Betrages muss die Stadt selbst übernehmen.

Die Vorbereitungen für die kommende Landesgartenschau 2016 in Öhringen (Hohenlohekreis) sind bereits angelaufen. Unter dem Motto „Der Limes blüht auf“ soll dort in zwei Jahren das Unesco-Weltkulturerbe Limes in Szene gesetzt werden. Der frühere Grenzwall entlang des römischen Reiches führt direkt durch die 23 000-Einwohner-Stadt. Öhringen geht von Investitionen und laufenden Ausgaben während der Schau in Höhe von 28 Millionen Euro aus. Der Landeszuschuss beträgt zusätzlich rund zehn Millionen Euro.