Der Trägerverein der Schutzeinrichtung, die gerade renoviert wird, sammelt Spenden für eine Photovoltaikanlage. Sie soll das Frauenhaus fit für die Zukunft machen.
Schutzplätze für Frauen und Kinder, die unter häuslicher Gewalt leiden, werden in Deutschland dringend gebraucht; noch immer gibt es viel zu wenige. Umso wichtiger ist das Frauenhaus im Kreis Calw. Die Einrichtung bietet 20 solcher Plätze. Seit 2021 wird das Frauenhaus-Gebäude saniert, die Arbeit läuft in einem Ausweichquartier weiter.
Träger des Frauenhauses im Landkreis ist der Verein Frauen helfen Frauen Calw. Mit Bundesmitteln war es ihm möglich, das Haus, das der Verein zuvor nur gemietet hatte, zu kaufen. Auch der Umbau erfolgt mit Geldern aus Berlin. Ziel ist es, Hürden abzubauen: Ein Aufzug wird eingebaut und eine Wohneinheit barrierefrei gestaltet.
Verein ist auf Spenden angewiesen
Um das Frauenhaus auch mit Blick auf die steigenden Energiekosten fit für die Zukunft zu machen, möchte der Trägerverein eine Photovoltaikanlage installieren lassen. Die Anlage soll Strom vorwiegend für den Eigenbedarf der Schutzeinrichtung liefern. Um sie installieren zu können, ist „Frauen helfen Frauen“ auf Spenden angewiesen.
„Grob geplant war, dass wir im Herbst wieder in unser Haus einziehen können – momentan ist unklar, ob es doch leider später werden muss“, berichtet eine der pädagogischen Mitarbeiterinnen. Das Ende der Renovierung komme immer mal wieder in Sicht, schiebe sich dann aber wieder in weite Ferne – etwa weil Unvorhergesehenes passiert. So sind die Abwasserrohre schadhafter als gedacht, darüber hinaus muss die Außenfassade noch gedämmt werden.
Zudem greifen die Arbeiten der Handwerker ineinander – gibt es irgendwo eine Verzögerung, kann das nächste Gewerk nicht wie geplant weitermachen und ist dann erstmal auf anderen Baustellen im Einsatz. Dennoch, berichtet die Mitarbeiterin, habe das Team des Frauenhauses den Eindruck, motivierte und zuverlässige Handwerker an seiner Seite zu haben, und „die Architektin macht überragende Arbeit“.
Durchhalten bis zum Umzug
Die Mitarbeiterinnen sind bereits dabei, die Einrichtung zu planen. Die vorhandenen Möbel sind momentan eingelagert, Räume wie die barrierefreie Einheit, das Lernzimmer und das neue Familienzimmer müssen berücksichtigt werden. Mit dem Kopf auf der Baustelle, im Alltag trotzdem mitten in der normalen Frauenhausarbeit: Die Mitarbeiterinnen sind gut beschäftigt.
Aktuell wohnen sieben Frauen mit neun Kindern im Ausweichquartier – „vom Baby bis zur Abiturientin“. Das Leben im engeren Ersatzdomizil, das weitere Wege mit sich bringt, bleibt eine Herausforderung. „Ein Glück haben wir viele Ehrenamtliche, die uns unterstützen.“ Dennoch seien alle seien froh, wenn sie umziehen können. So lange laute die Parole: „Durchhalten!“
Infos zum Frauenhaus sowie zum Spendenkonto finden sich unter www.frauenhaus-calw.de. Frauen in Notsituationen erreichen die Schutzeinrichtung unter Telefon 07051/7 82 81.