Die Vorsitzenden des Zweckverbands Hochwasserschutz Schlichem, Frank Scholz (rechts) und Heiko Lebherz (links), verabschieden die bisherige Geschäftsführerin Dorothee Neher und begrüßen den neuen Verbandsrechner Karl-Heinz Villinger. Foto: Visel

Mit dem Hochwasserschutz im Schlichemtal geht es voran. Zunächst werden die beiden großen Rückhaltebecken in Rathausen und zwischen Schömberg und Zimmern unter der Burg gebaut.

Ratshausen - Mit dem Hochwasserschutz im Bereich Schwarzenbach und Schlichem geht es voran. Nachdem seit der Gründung des Zweckverbands Hochwasserschutz Schlichem im Jahr 2019 kräftig geplant wurde, rücken nunmehr die konkreten Maßnahmen in den Blick. Dabei geht es vor allem um die beiden Rückhaltebecken in Ratshausen und an der B 27 zwischen Schömberg und Zimmern unter der Burg. "Wir sind mit einem guten Tempo unterwegs", betonte der Verbandsvorsitzende Frank Scholz bei der Versammlung am Montag in Ratshausen.

Problem mit dem Biber

Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass mit Karl-Heinz Villinger, ehemaliger Bürgermeister in Epfendorf und jetzt bei der Stadt Villingen-Schwenningen beschäftigt, ein neuer Verbandsrechner gewählt worden sei. Gleichzeitig stimmte die Versammlung den Wirtschaftsplänen 2021 und 2022 sowie den Maßnahmenplänen für die kommenden Jahre zu.

Planer Markus Heberle gab Auskunft über die bisher geleisteten Planungen und Vorarbeiten in Sachen Vermessung, Ökologie und Geotechnik an den Standorten der Rückhaltebecken, die das Rückgrat der gesamten Schutzmaßnahmen bilden. Beim Schömberger Becken an der B 27 habe es größere Probleme mit den dortigen Bibern gegeben, sodass der geplante Standort aufgegeben werden musste und auf die andere Straßenseite verlegt wurde.

Straße wird überflutet

Für das 400 000 Kubikmeter große Becken in Ratshausen habe man sich für die Einbeziehung des Fischweihers entschieden. Klar sei, dass bei größeren Hochwasserereignissen der Weiher und die Straße miteinbezogen werden müssen. So müsse die Kreisstraße in Richtung Hausen am Tann hin und wieder gesperrt werden. Mit der Straßenbauverwaltung sei dies abgeklärt.

Entlang der Straße und des Weihers sollen Längsdämme erstellt werden; das Durchlassbauwerk in Richtung Ratshausen darf nicht höher als 15 Meter werden. Mit dem Schutzkonzept, so Heberle, sei man auf große Schadensereignisse vorbereitet.

Grunderwerb wichtig

Der Schömberger Bürgermeister Karl-Josef Sprenger regte an, mit den Eigentümern in die Verhandlungen wegen des Grunderwerbs einzusteigen. Den Dormettinger Schultes Anton Müller stimmte nachdenklich, "dass die Kreisstraße und der Fischweiher bei Ratshausen öfter in Mitleidenschaft gezogen werden". Dies müsse den Bürgern klar kommuniziert werden. Der Bürgermeister von Ratshausen und stellvertretende Verbandsvorsitzende Heiko Lebherz betonte, dass die Maßnahme in der Gemeinde Priorität habe. "Besser dort die Straße stundenweise sperren als innerhalb von Ratshausen Straßen dichtmachen und Häuser evakuieren zu müssen."

Gemeinden informieren

Hans-Joachim Lippus, Verwaltungschef von Dautmergen, bat die Verbandsspitze darum, frühzeitig über die in den kommenden Jahren anstehenden Investitionsmaßnahmen in Millionenhöhe zu informieren, damit die Gemeinden rechtzeitig Förderanträge stellen können. Er verwies darauf, dass die Bürger auf die Schutzmaßnahmen drängten. Scholz stellte klar: "Wir wollen bei den Becken schnell voran kommen. Sie sind Voraussetzung für die weiteren Vorhaben in den Gemeinden."