Große Holzdielen sind an den Bäumen im Stadtgarten befestigt. Foto: Wilkens

Mit großem Aufwand werden die Bäume im Stadtgarten geschützt.

Balingen - Baumschutz und -erhalt werden in Balingen groß geschrieben. Sollen Bäume auch während laufender Bauarbeiten gesund erhalten werden, muss mit einer Reihe von Schutzmaßnahmen vorgebeugt werden. Diese lassen sich derzeit im Stadtgarten erkennen.

Druck soll verhindert werden

Mancher wundert sich darüber, warum die Stämme mit Holzbrettern "eingepackt" sind, die Bäume von einem Bauzaun umrahmt oder Stahlplatten am Fuß der Bäume ausgelegt werden. Der Stamm wird durch die Holzdielen gegen mechanische Beschädigungen geschützt. Um möglichen Druck abzufedern, wurde zwischen Stamm und den Dielen ein Drainagerohr eingelegt.

Außerdem sollen Stahlplatten, die unter den Baumkronen ausgelegt werden, das Wurzelwerk beim Überfahren vor zu starken Beeinträchtigungen schützen. Sie sind dazu da, den Druck zu verteilen und Erdverdichtungen durch die schweren Maschinen zu vermeiden.

Der Kronenbereich kann aufgrund der engen Gegebenheiten auf den Baustellen oftmals nicht ausreichend abgesperrt werden. Deshalb ist bei Arbeiten im Kronenbereich für die ausführenden Firmen besondere Vorsicht geboten, damit keine Äste beschädigt werden.

Klettern auf gefällten Bäumen

Zur Kritik von Spaziergängern, dass entlang der Eyach Bäume gefällt worden seien, hält Anne Leykam vom Gartenschau-Team fest: Für jeden gefällten Baum werde Ersatz geschaffen. Wo es möglich sei, würden neue Bäume und Sträucher gepflanzt.

Die Erlebnisauen zum Beispiel seien zuvor eine komplett versiegelte Gewerbebrache gewesen. Nun wüchsen dort Bäume, Sträucher und Flächen mit Stauden. Anstelle von Asphalt sei eine naturnahe Fläche mit großzügigen Wiesen und Pflanzenvielfalt entstanden.

Seien Bäume stark geschwächt oder krank und müssten gefällt werden, werde versucht, diese für die Gartenschau zu nutzen. So würden Bäume in besserem Zustand im Uferbereich der Eyach mitsamt dem Wurzelstock als Fischunterstände eingebaut oder als Kletterbäume verwendet. Auch als Einfassungen oder als Bauholz würden sie genutzt.

Bäume, bei denen das nicht geht, werden zu Hackschnitzel oder Brennholz für die Energiegewinnung weiterverarbeitet. "Im Großen und Ganzen haben die vorhandenen Bäume einen guten Zustand und können größtenteils auch halten werden. Das Zusammenspiel mit den nun neu gesetzten Pflanzen funktioniert", fasst Andreas Schnitzer aus dem Team Gartenschau zusammen.