Seit sieben Spielen wartet der TuS Schutterwald auf einen Sieg in der Oberliga. Gegen den Vorletzten will Trainer Nico Baumann (links) am Samstag mal wieder jubeln. Foto: Wendling

In den kommenden drei Wochen spielt der abstieggefährte TuS Schutterwald gegen drei direkte Konkurrenten. Die LZ hat darüber mit Trainer Nico Baumann gesprochen.

Es ist die wohl wichtigste Phase der Saison für den TuS Schutterwald. In den kommenden drei Wochen spielt der abstiegsbedrohte Oberligist aus der Ortenau nacheinander gegen den Vorletzten, das Schlusslicht und den Fünftletzten. Der Dreierpack im Tabellenkeller startet am Samstag, 19.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den TSV Zizishausen. Vor dem richtungsweisenden Duell hat sich die Lahrer Zeitung mit Schutterwalds Trainer Nico Baumann über die schwere Aufgabe am Samstag, die angespannte Personalsituation und die Chancen im Abstiegskampf unterhalten.

Herr Baumann, nach der Spielabsage in der vergangenen Woche müssen wir natürlich die Personalsituation thematisieren. Bekommen Sie fürs Wochenende eine Mannschaft zusammen?

Das ist eine gute Frage. Stand Mittwoch haben wir sieben fitte Spieler plus zwei Torhüter. Wir werden dann auch noch mal schauen, wie es mit der Personalsituation in zweiten Mannschaft aussieht. Aber auch dort hat man mit Ausfällen zu kämpfen. Alle weiteren Spieler wären also Zugabe.

Schon vor der vergangenen Saison hatten sie angeregt, auch in der Oberliga das Gruppen-Modell wie im Südbadischen Handballverband anzuwenden. Wäre das auch für diese Saison aus Ihrer Sicht besser gewesen?

Natürlich. Dann hättest du mindestens vier Spiele weniger gehabt. Daher wäre das durchaus wünschenswert gewesen – ich habe ja schon vor eineinhalb Jahren dafür plädiert. Und so wie ich es zuletzt mitbekommen habe, hätten das einige Trainer in der Liga bevorzugt. Aber jetzt ist es so.

Sie haben viele Langzeitverletzte und natürlich kommt auch immer wieder Corona dazwischen. Können Sie überhaupt normal trainieren?

Ja, wir müssen das Trainingspensum ja irgendwie beibehalten. Aber natürlich ist es für mich aus Trainer unbefriedigend, wenn nur sieben Spieler aus der ersten Mannschaft da sind. Diese Woche haben wir dann teilweise gemeinsam mit der zweiten Mannschaft trainiert, vergangene Woche wollten wir aufgrund von Corona-Fällen nichts durchmischen.

Haben Sie eine solche Personalsituation mit fünf lange verletzten Stammspielern schon mal als Trainer erlebt?

Es kommt ein bisschen dem gleich, als bei den Ottenheimer Damen drei extrem wichtige Spielerinnen mit Kreuzbandriss ausgefallen sind.

Am Samstag startet mit dem Duell gegen Zizishausen ein Dreierpack gegen direkte Konkurrenten im Tabellenkeller. Sind diese Spiele die letzte Chance auf den Klassenerhalt?

Wir wissen, dass es sieben Punkte Abstand zu den Nicht-Abstiegsplätzen sind. Und es sind direkte Konkurrenten, gegen die wir jetzt spielen. Wenn wir also noch was rauskitzeln wollen aus dieser Saison, müssen wir die drei Spiele gewinnen.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft nach zuletzt sieben Niederlagen in Serie?

Die Stimmung ist nach wie vor gut und wir trainieren auch wirklich gut. Aber wir müssen uns jetzt auch mal belohnen.

Wie schätzen Sie Zizishausen, den Gegner vom Samstag, ein?

Ich glaube, die Mannschaften am unteren Ende der Tabelle kämpfen alle mit dem gleichen Widrigkeiten wie wir. Über Zizishausen weiß ich relativ wenig, weil dort über die Presse und die Homepage wenig in Erfahrung zu bringen ist. Es ist ein guter Gegner, aber sie sind definitiv schlagbar. Im Hinspiel waren wir in meinen Augen besser, haben aber 24 Bälle verworfen und daher verloren.

Auch zuletzt haderten Sie immer wieder mit der Chancenverwertung Ihrer Mannschaft. Haben Sie daran gearbeitet?

Daran kann man natürlich nur bedingt im Training etwas ändern. Wir haben schon viele Übungen mit Torwurf gemacht. Aber das ist auch viel Kopfsache, wir müssen alles in den Wurf reinlegen und das Tor unbedingt machen wollen. Am Samstag wird es aber vor allem darauf ankommen, dass wir eine Aggression und Härte in die Abwehr bringen. Das Gespräch führte         Felix Gieger.