Die umlaufenden Fluchtbalkone haben die Optik des Schulzentrums Rosenfeld völlig verändert. Foto: Hertle

Noch stehen Absperrschilder und Baumaterial in den Fluren und Räumen, doch der Umbau des Schulzentrums nähert sich dem Abschluss. Elf Millionen Euro wird die Stadt Rosenfeld dafür ausgegeben haben – abzüglich staatlicher Förderung.

Rosenfeld - Das Gebäude mit seiner Waschbetonfassade im Stil der 1970er-Jahre beherbergt heute die Iselin-Grundschule und die oberen Stufen der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg.

Nach den bisherigen Werkrealschülern wurde als erstes die Klassenstufe 8 der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg in Rosenfeld untergebracht. Dafür mussten zunächst im Obergeschoss Wände versetzt und Räume neu aufgeteilt werden. Die Arbeiten zum zweiten Bauabschnitt begannen im April 2019, als der Kran aufgestellt wurde. Gleichzeitig entstand das Fundament des südlichen Treppenturms, der zusammen mit seinem Pendant im Westen als Basis für Fluchtbalkone aus Stahl mit Holzverkleidung dient.

Im Juli 2019 begannen Abbrucharbeiten, die zum Teil in der Schulzeit stattfinden mussten. So waren die Fundamente beim früheren Schulhausbau höher ausgefallen als in den Plänen eingezeichnet. Die Bautrupps stießen auch auf Streifenfundamente, die nicht verzeichnet waren und augenscheinlich keine Funktion hatten. Diese mussten mühsam und lautstark mit dem Presslufthammer herausgespitzt werden, bevor die weiteren Arbeiten erfolgen konnten.

Umfangreiche Umbauten und zusätzliche Fluchtbalkone nötig

Außerdem musste ein Flachdach durch eine Stahlbetonbrücke ersetzt werden, auf der der Treppenturm ruht. Der ungenutzte Innenhof zwischen beiden Gebäudeteilen wurde überbaut und zu einem Multifunktionsraum umgestaltet, der Zugang zu den Schülertoiletten eingehaust. Bautrupps sägten nach Fertigstellung der Fluchtbalkone Öffnungen in die Betonwände und setzten Tür- und Fensterelemente ein. Eine Zeit lang waren die Schulräume im Hauptgebäude nur über die Balkone zugänglich, solange das Treppenhaus umgebaut wurde. Seit kurzem ist das Gebäude wieder über den Haupteingang zu betreten, der nach außen verlegt worden ist, um Platz zu gewinnen.

Die Schulküche im Untergeschoss des Hauptgebäudes wurde komplett erneuert. Dort fanden nach Umbau auch die Räume für Rektorate und Lehrer vorübergehend Platz, ebenso liegen dort und im Anbau die Räume der Grundschule. Komplett herausgerissen wurden Wände im Erdgeschoss. Im Parterre entstanden neu konzipierte Büros für die beiden Schulleitungen, das Sekretariat und Arbeitsplätze für die Lehrer. Die Schüler beider Schulen haben im Flurbereich Einzelarbeitsplätze aus Holz bekommen. Im Zuge der Bauarbeiten wurde und wird die gesamte Technik erneuert: neben dem neuen Netzwerk mit fünf Anschlüssen in jedem Raum und WLAN im ganzen Gebäude mit Anbindung an das Glasfasernetz und den Provider Zollernalb-Data auch die Heizung und 27 Lüftungsanlagen, die Corona-geeignet sind, die Beleuchtung, die auf LED-Technik umgerüstet worden ist, und Sonnenschutzanlagen. Auch das benachbarte Progymnasium wird IT-technisch auf den neuesten Stand gebracht. Dazu kommen unter anderem digitale Schließzylinder und eine große Monitorwand im Eingangsbereich.

Schultafeln haben großen Bildschirmen Platz gemacht

In den Unterrichtsräumen sind Endgeräte für Lehrer und Schüler mit dem Internet verbunden. Die herkömmlichen Schultafeln haben großen Bildschirmen Platz gemacht, auf denen Lehrer und Schüler Dokumente präsentieren können. Landschaftsgärtner haben neue Außenanlagen samt gepflasterten Wegen und Spielplätzen rund um das Schulgebäude geschaffen. Der Mammutbaum steht noch bei der Schule, der Innenhof ist mit Sitzbereichen umgestaltet.

Der Kostenrahmen von insgesamt elf Millionen Euro für alle drei Bauabschnitte wird nach Angaben von Bürgermeister Thomas Miller im Großen und Ganzen eingehalten werden. Verzögerungen gebe es auch bei diesem Projekt durch die allgemeine Knappheit an Baumaterialien. So fehlt noch ein Teil der Fassaden- und Wandverkleidung. In einigen Räumen werden noch die Bodenbeläge erneuert.