Laut Schulleiterin Nicole Heyder sorgen vor allem Elterntaxis – insbesondere von Kindergartenkindern – für das Verkehrschaos am Schulzentrum. Foto: Hoffmann

Die Grundschulleiterin ist zufrieden mit den Fortschritten bei den Bisinger Schulwegen: Einbahnstraßenregelung, Sicherheitstrainings und „Schulweghelden“ zeigen Wirkung. Doch die Elterntaxis bleiben ein Problem.

Eltern, die ihre Kinder bis vor das Schulgebäude auf den Pausenhof kutschieren – heute am Bisinger Schulzentrum undenkbar. Dass dieses Verkehrschaos zu Beginn ihrer Tätigkeit noch zum Alltag gehörte, schildert Grundschulleiterin Nicole Heyder. Sie sagt: „Seit ich hier arbeite, sind wir am Thema Schulwege dran.“

 

Aber: Heyder zeigt sich zufrieden mit den bisherigen Fortschritten und verweist auf den jüngsten Meilenstein: Schon jetzt zeige die neue Einbahnstraßenregelung auf der Eisenbahnbrücke beim Hallenbad Wirkung. „Die kommt zur richtigen Jahreszeit“, kommentiert Heyder die Einrichtung.

Gefahren an Schneespuren ablesen

So habe man in der Vergangenheit schon anhand von Spuren im Schnee ablesen können, wie gefährlich es dort zuging. „Es konnten Autos von beiden Seiten fahren, Roller, Fahrräder – alles was eben rollt. Und dann noch die Kinder“, beschreibt die Schulleiterin die Lage.

Sie räumt dennoch ein, dass ein Schulweg immer wieder Stellen beinhaltet, die zugunsten der Sicherheit der Schulkinder verbessert werden können. So wurden im vergangenen Jahr Bremsschwellen bei der Bushaltestelle installiert, auch Pfosten in der Humboldtstraße sind hinzugekommen.

„Schulweghelden“ haben weiterhin Bestand

Besonders gut von den Schülern angenommen würden auch die „Schulweghelden“, wie Heyder erklärt. Seit 2019 können sich Kinder an sieben verschiedenen Punkten unweit der Schule treffen, um zumindest einen Teil des Schulweges gemeinsam zu bestreiten. Wer achtmal zu Fuß geht, erhält eine Belohnung – etwa eine Eiskugel, eine Brezel oder einen Sticker. Das Ziel: Die Anzahl der Elterntaxis am Schulzentrum reduzieren und den Schulweg dadurch sicherer machen. Denn tatsächlich seien es die Elterntaxis, die das Verkehrschaos verursachen, so Heyder.

Eltern auf Gefahren hinweisen

Wie sie berichtet, sorgen aber vor allem die Kindertagesstätten für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen am Schulzentrum. „Kinder muss man noch in den Kindergarten fahren“, zeigt sich dafür Liana Rösner, stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende, verständnisvoll. Dennoch gelte es, die Eltern über gefährliches Verhalten aufzuklären.

In Workshops lernen Schüler, sich zu behaupten

Schulleitung und Elternbeirat sprechen daher regelmäßig Eltern an, die ihre Kinder an ungeeigneten Stellen, etwa an der Bushaltestelle, aussteigen lassen. Besonders zu Anfang des Schuljahres gebe es bei den Erstklässlern noch die ein oder andere Unsicherheit, die sich jedoch schnell legen, so Rösner.

Ein weiterer Bestandteil des Präventionskonzepts sind Bus- und Sicherheitstrainings mit der Polizei sowie Selbstbehauptungs-Workshops für die Grundschüler. Denn wie Heyder weiß, könnten auf dem Schulweg „ja auch komische Dinge passieren“. Deshalb werden in den Workshops von „KS-Konzepte“ aus Dettenhausen verschiedene Situationen mit den Kindern durchgespielt.

Heyder fordert Umsicht im Straßenverkehr

Auch die Schüler selbst können Sorgen äußern, ergänzt Konrektorin Christiane Arnold. Der wichtigste Rat der Experten: Auf hellen Wegen gehen, Abstand halten. Und wenn es unbedingt sein muss, dann sollen Eltern ihre Kinder mit Umsicht zur Schule fahren, appelliert Heyder.