Wird das Gebäude des Schulverbunds am Deutenberg nun doch umfangreich saniert? Der Oberbürgermeister verspricht eine "gute Zukunft".­ Foto: Moser

Stadt rechtfertigt Sanierungskonzept. Ganztagsbetreuung wird weitergeführt. 

Nach den Beratungen der Haushaltsstrukturkommission und in Abstimmung mit den Fraktionsvorsitzenden kann eine umfangreiche Sanierung des Schulverbunds am Deutenberg mit den bestehenden Finanzmitteln gestemmt werden.

VS-Schwenningen - Der Aufschrei von Schulleitung, Lehrern und Eltern des Schulverbunds am Deutenberg scheint Wirkung zu zeigen. Wie die Stadtverwaltung am Montagabend in einer Pressemitteilung bekannt gibt, könne das Schulgebäude mit den bestehenden Mitteln "umfangreich" saniert werden. "Auch der Betrieb der Ganztagsbetreuung kann nach aktueller Beurteilung fortgeführt werden", heißt es in der Mitteilung.

Vergangene Woche berichtete der Schwarzwälder Bote mehrfach darüber, dass statt einer ursprünglich vorgesehenen Generalsanierung des Schulverbunds am Deutenberg nur noch eine "moderate Modernisierung" für maximal fünf Millionen Euro vorgesehen ist. Aus Kostengründen sollten in erster Linie Brandschutzmaßnahmen ergriffen werden. Danach solle im möglichen finanziellen Rahmen saniert werden.

Maßnahmenpakete sind mit der Schulleitung abgestimmt worden

Der Aufschrei bei Schulleitung, Lehrern, Elternbeirat und Eltern war groß. Selbst eine Online-Petition wurde am Wochenende zur Sanierung des Gebäudes und zum Erhalt des Ganztagsbereichs an der Schule ins Leben gerufen. Offenbar mit Erfolg.

Denn vonseiten der Stadtverwaltung heißt es am Montag nun: "Mit veranschlagten fünf Millionen Euro soll in einem ersten Schritt der dringendste Teil der Sanierungen in 2021/22 durchgeführt werden. Durch die Aufteilung der Sanierungsschritte kann eine schnellere Planung und Umsetzung erfolgen. Dazu gehören der Einbau einer Brandwarnanlage und weitere Ertüchtigungen im Bereich des Brandschutzes, Verbesserung von Rettungsweg- und Notbeleuchtungsvorrichtungen, flächendeckender Lan-Ausbau, Einbau einer elektrischen Lautsprecheranlage sowie eines Alarmsystems für Amok-Warnung. Ebenso werden in diesem Zuge auch die Sanitäranlagen, noch nicht erneuerte Bodenbeläge und Sonnenschutzanlagen auf neuen Stand gebracht."

All diese Maßnahmen könnten im laufenden Betrieb durchgeführt werden und ermöglichten einen ordentlichen Schulbetrieb für die Zukunft, heißt es weiter. "Im Zuge dieses Masterplans kann auch die Ganztagsbetreuung weiterhin angeboten werden. Diese einzelnen Maßnahmenpakete sind der Schulleitung vorgestellt und von dort aus auch befürwortet worden", teilt die Stadt mit. Dabei wehrt sich die Verwaltung gegen "die Aussagen, welche in den Zeitungen zu lesen waren". Schulleiter Bernd Ellinger hat gegenüber dem Schwarzwälder Boten betont, dass der mündlich vorgestellte Sanierungsplan nicht mit der schriftlichen Version in den Sitzungsunterlagen für den Gemeinderat übereinstimme. Hierzu die Stadt: "Sämtliche Maßnahmen werden selbstverständlich, wie bisher auch, in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung abgestimmt."

"Befürchtungen entbehren jeglicher Grundlage"

Und weiter: "Dabei ist klar und unstrittig, dass in weiteren Sanierungsschritten schließlich auch die Arbeiten am Gebäudekomplex (Fenster und Wände), der Heizungs- und Lüftungsanlage folgen. Somit wird der Schulverbund ein modernes Schulzentrum, an dem Lehren und Lernen unter besten Bedingungen erfolgen kann."

Eine Vollsanierung in einem Schritt, beziehungsweise ein Neubau, werde es aufgrund der finanziellen Situation der Stadt nicht geben können. Die Umsetzung in mehreren Teilschritten werde jedoch zu einem guten Gesamtergebnis führen, wie andere Projekte in den vergangenen Jahren auch schon bewiesen haben (zum Beispiel das Gymnasium am Romäusring), schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung. "Alle anderen Befürchtungen und Meinungen sind reine Mutmaßungen und entbehren jeglicher Grundlage!" Das Großprojekt sei noch einmal einer erneuten, intensiven Überprüfung unterzogen worden, da das strukturelle Haushaltsdefizit neue Denkansätze fordere. Im Zuge dessen sei ermittelt worden, dass neuere Techniken zum Einsatz kommen können, die das Projekt kostengünstiger realisierbar machen. "Es handelt sich hierbei um eine optimierte Planung und nicht um eine Sparvariante. Deshalb kann ich den Schülern, Eltern und Lehrkräften eine gute Zukunft am Schulverbund prognostizieren", sagt Oberbürgermeister Jürgen Roth.

Am Dienstagabend wird der Technische Ausschuss ab 17.30 Uhr öffentlich in der Neuen Tonhalle in Villingen tagen. Auf der Tagesordnung steht dann unter anderem auch dieses Thema, über welches das Gremium beraten wird.