Das Schulgebäude des Schulverbunds am Deutenberg soll in zwei Abschnitten saniert werden – der erste darf "etwa" fünf Millionen Euro kosten. Foto: Moser

Technischer Ausschuss stimmt in Villingen-Schwenningen geschlossen für "Masterplan". 

"Das komplette Gremium ist dafür, dass die Schüler beste Bedingungen haben." Was Stadtrat Andreas Flöß ausspricht, zeigt sich am Ende in der Abstimmung über die Sanierung des Schulverbunds am Deutenberg in Villingen-Schwenningen. Die Deckelung der Kosten ist aufgehoben, das Projekt einstimmig befürwortet.

Villingen-Schwenningen - Wendet sich in Sachen Schulverbund am Deutenberg nun alles zum Guten? Nachdem die Sitzungsvorlage für die städtischen Gremien zur Sanierung des Schulgebäudes vergangene Woche für Aufregung bei Schulleitung, Lehrern und Eltern sorgte – von denen am Dienstagabend ein Großteil die Sitzung in der Neuen Tonhalle verfolgte – sah sich Oberbürgermeister Jürgen Roth gezwungen, noch vor der Sitzung des Technischen Ausschusses eine erläuternde Presseerklärung herauszugeben.

Und auch in der Sitzung selbst versuchte Bürgermeister Detlev Bührer deutlich zu machen, dass alle Bedenken, Sorgen und Kritiken bezüglich der Sanierungspläne der Schule unbegründet seien. In der Vorlage würde deutlich drinstehen, welche Maßnahmen in einem ersten Bauabschnitt ergriffen würden. Dazu zählen Brandschutzinvestitionen, die zum Teil sogar schon in den Weihnachtsferien umgesetzt werden, aber auch die Ertüchtigung und Erneuerung von Böden, Sonnenschutzanlagen und den Toiletten.

Energetische Sanierung in zweitem Bauabschnitt

In einem zweiten Bauabschnitt, so Bührer, der ab 2025 erfolgen soll, würden dann energetische Sanierungen am Gebäude vorgenommen. Hierzu zählten das Dach, die Fenster und die Lüftungsanlage. Auch Fachräume würden saniert. Das alles könne während des laufenden Betriebs erfolgen. "Und es kann keiner sagen, dass die Verwaltung etwas anderes vor hatte", berief sich Bührer auf die Vorlage.

In dieser steht allerdings auch, und das in den Beschlussanträgen, dass "eine moderate Modernisierung" in einem "maximalen Kostenrahmen von fünf Millionen Euro" erfolgen soll. Und an dieser Deckelung setzten vergangene Woche Schulleitung und Elternbeirat an und am Dienstagabend auch die Mitglieder des Technischen Ausschusses. "Wir wollen, dass diese Maßnahmen, die in der Vorlage aufgeführt sind, auch gemacht werden. Auch, wenn es nachher 5,2 oder 5,3 Millionen Euro kostet", betonte CDU-Stadträtin Gudrun Furtwängler als erste Rednerin. Auch kündigte sie einen Antrag ihrer Fraktion zum zweiten Bauabschnitt an, der am Mittwoch eingereicht werde.

Die beiden Grünen-Stadträtinnen Cornelia Kunkis und Helga Baur pflichteten ihr bei. Auch sie forderten die Aufhebung der Kostendeckelung im Beschlussantrag, um zu signalisieren, dass mit dem Erreichen der Fünf-Millionen-Marke die Sanierung nicht beendet ist. Baur zeigte zudem großes Verständnis für Schulleitung und Eltern und nahm die Vorlage nochmals genau unter die Lupe: "Darin steht, Ziel sei es, mit begrenzten Maßnahmen den Schulbetrieb im Bestandsgebäude für weitere zehn bis 15 Jahre sicherzustellen. Das ist aber nicht das, was gewünscht ist!" Es gehe hier um eine langfristige Sanierung, nicht um eine Überbrückung. Und auch die Formulierung, dass der Erhalt des Ganztagsbetriebs zur Debatte stünde – was sich zwischenzeitlich durch die Sitzung der Haushaltskommission erledigt hat, der Ganztagsbetrieb bleibt erhalten – empfand Helga Baur aus Sicht der Betroffenen als berechtigterweise irritierend.

Die Vorgehensweise ist alternativlos

Andreas Flöß (Freie Wähler) griff in seiner Stellungnahme den Vergleich zum Gymnasium am Deutenberg auf: "Wenn man in der Nachbarschaft ein Gebäude für 32 Millionen Euro saniert, dann kommen einem fünf Millionen natürlich wenig vor. Aber, wir müssen differenzieren!" Nach seiner Rechnung blieben, abzüglich Containererwerb, Neubau und immensen Mehrkosten durch "schlechte Arbeit des Architekten" und Denkmalschutz, etwa 15 Millionen Euro für die tatsächliche Sanierung. "Und wenn wir nun fünf Millionen in einem ersten Schritt ansetzen, und einen zweiten Bauabschnitt schon planen, dann kommen wir in vergleichbare Regionen."

Edgar Schurr (SPD) machte klar: "Es ist misslich für die Beteiligten, dass sie nun über Jahre hinweg auf einer Baustelle unterrichten oder unterrichtet werden. Aber wir haben keine große Wahl in der momentanen finanziellen Situation." Es bliebe eben nur die Sanierung in Abschnitten, denn "wir müssen es ja auch finanzieren können". Olaf Barth (AfD) zeichnete das Bild von der "Reparatur am laufenden Motor" und betonte: "Fünf Millionen Euro sind viel Geld und ich behaupte, selbst wenn wir mehr zur Verfügung hätten, könnten wir im Zeitraum von zwei Jahren nicht viel mehr Geld verbauen."

Die Beschlussvorlage, über die letztlich der Gemeinderat abstimmt, wurde dahingehend geändert, dass das Projekt nicht auf fünf Millionen Euro gedeckelt wird.