Lernen vor Ort in der Natur: Sechs Unterrichtsmodule umfasst die Weiterbildung zum Naturpark-Klimabotschafter. Foto: Schmid

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord schult derzeit 16 Schwarzwald-Guides als "Klimabotschafter". Die Organisation spricht von einer "bundesweit wohl einmaligen Ausbildung".

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord schult derzeit 16 Schwarzwald-Guides als "Klimabotschafter". Die Organisation spricht von einer "bundesweit wohl einmaligen Ausbildung".

In sechs Unterrichtsmodulen werden die Teilnehmer von ausgewiesenen Experten weitergebildet, um Wissen zu Themen wie Klimawandel, Klimaschutz und Klimaanpassung zu sammeln. Die Erkenntnisse sollen sie dann als Multiplikatoren in die Gesellschaft tragen, teilt die Naturpark-Leitung mit.

Sechs Kursmodule zum Thema Schwarzwald

Zentraler Bestandteil sei das Erleben bestehender klimatischer Veränderungen sowie das Wissen um künftige Entwicklungen in den verschiedenen Natur- und Kulturräumen des Naturparks. "Wir haben die Ausbildung als erstes unseren Schwarzwald-Guides angeboten, weil sie bereits bestens mit der Natur des Schwarzwalds vertraut sind und auf ihren geführten Wanderungen ihr neues Wissen direkt weitergeben können", so Projektmanager Florian Schmid.

Er habe das auf die Gegebenheiten im Naturpark zugeschnittene Format erarbeitet und begleite die künftigen Klimabotschafter durch alle Unterrichtseinheiten. Die sechs Module werden an insgesamt drei Wochenenden vermittelt. Zum Auftakt hatte vor allem das Thema Landwirtschaft im Klimawandel auf der Agenda gestanden. Bei Hofbesichtigungen erfuhren die Teilnehmer mehr über Pflanzenkohle und Humusaufbau. Am folgenden Wochenende drehte sich alles um Gewässer und Moore. Neben der Pegelstelle an der Würm bei Pforzheim waren die künftigen Klimabotschafter auch auf dem Kaltenbronn unterwegs, bekamen Einblicke in die Gewässerökologie und sahen sich Renaturierungsflächen an.

"Die Ausbildung kam genau zum richtigen Zeitpunkt"

Am letzten Seminar-Wochenende geht es in den Wald. Im Revier Omerskopf besichtigt die Gruppe Schäden durch Orkan "Lothar" und Borkenkäfer. Am Abschlusstag schaut sich die Gruppe den Windpark Hohenlochen als Beispiel für die Gewinnung regenerativer Energie an.

"Die Ausbildung kam genau zum richtigen Zeitpunkt", sagt Schwarzwald-Guide Uwe Marsching. "Das Thema beschäftigt mich schon lange. Schließlich habe ich drei Kinder, denen ich eine intakte Natur hinterlassen will." Er spüre schon, wie groß das Interesse am Thema sei, wenn er im Freundeskreis von seiner Weiterbildung erzähle. Die Unterrichtsmodule sind hervorragend organisiert, die Referenten "top".

Nach der Ausbildung sollen die Klimabotschafter in der Lage sein, klimatische Veränderungen in der Region zu erkennen, zu verstehen und sie anderen zu erklären, so Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker. Dadurch werde "das abstrakte Thema Klimawandel" greifbar.