Nathalie Roller, Aaron Schleeh und Markus Schwämmle (von links) unterrichten neu an der Altensteiger Werkrealschule. Willkommen geheißen wurden sie von Rektor Thomas May (links) und Konrektorin Andrea Kübler (rechts). Foto: Köncke

Lehrer und Schüler der Altensteiger Werkrealschule stehen vor zahlreichen Herausforderungen: Von Corona-bedingten Lerndefiziten über Lehrermangel bis hin zu Hochwasserschäden im Erdgeschoss.

Altensteig - Für 250 Werkrealschüler aus Altensteig und Umgebung hat in dieser Woche der Unterricht begonnen. Erteilt wird er von 26 Pädagogen in zwölf Klassen. 27 neue Fünfer und ihre Eltern hat Rektor Thomas May in der Hohenberghalle willkommen geheißen und die kleine Einweihungsfeier zusammen mit Christian Platschko musikalisch umrahmt.

Dass die Zahl der Anmeldungen in die Eingangsklasse geringer ausgefallen ist als noch vor einigen Jahren, führt May auf die Pandemie zurück. Früher habe er interessierte Schüler samt Familienangehörige zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, sie durch das Schulgebäude geführt und deutlich gemacht, dass bei einer Ausbildung im Handwerk und der Industrie wegen des akuten Fachkräftemangels beste Berufsaussichten und Karrierechancen bestünden.

Aushängeschild der Hohenbergschule ist die Kfz-Werkstatt

Ein Alleinstellungsmerkmal und Aushängeschild der Hohenbergschule ist die Kfz-Werkstatt . "Sie wird weitergeführt", versichert der Rektor. Maximal acht "Schrauber" ab der Klasse sieben könnten mitmachen. "angemeldet haben sich mehr als 40".

Wiederbelebt werden soll der Schulchor. Ulrich Weible von der Klasse 6b will sich darum kümmern. Installiert wird eine Musik-AG unter Leitung von Christian Platschko und Thomas May.

Angeschafft wurde eine computergestützte Stickmaschine für den Unterricht im Fach "Alltagskultur, Ernährung, Soziales" (AES). Mit ihr kann man durch entsprechende Programmierung zum Beispiel Kappen und T-Shirts bedrucken. Oder Schlüsselanhänger mit Vornamen, wie das bei der Einschulung der Fünftklässler bereits praktiziert wurde.

In den Sommerferien hat Konrektorin Andrea Kübler Stunden- und Wochenpläne erstellt, den Einsatz der Lehrkräfte koordiniert und organisatorische Aufgaben erledigt. 18 Fünft-, Sechst- und Siebtklässler nutzten die "Lernbrücke", um sich zwei Wochen lang mit jeweils vier Stunden Unterricht in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik auf das neue Schuljahr vorzubereiten und Wissenslücken zu schließen. "Corona hat Spuren hinterlassen", steht für den Rektor außer Frage.

Lehrermangel ist ein Problem

Auch Lehrermangel ist ein Problem. Klassenlehrerin Angela Kirn ist in Pension gegangen. Und sechs Lehrerinnen sind in Mutterschutz. Als Vertretung wurden daher von der Friedrich-Boysen-Realschule Marion Bohl und Nathalie Roller abgeordnet. Neu dazugestoßen sind Markus Schwämmle aus Calw und für die nächsten sechs Monate Aaron Schleeh aus Haiterbach.

Trotz Vertretungen und neuen Kollegen sind aber noch immer nicht alle Stellen besetzt. "Uns fehlt noch ein Lehrer für die Hauptfächer", klagt May. Die Stelle sei inzwischen ausgeschrieben worden.

Sorge bereiten auch die Folgen des Hochwassers. Beim Starkregen am 28. Juni hat der Schlamm des noch nicht fertiggestellten Neubaus der Friedrich-Boysen Realschule die Eingangstüren aufgedrückt und große Schäden im Rektorat, dem neu möblierten Sekretariat und weiteren Räumen des Erdgeschosses angerichtet.

Notgedrungen musste in die Lehrerlernwerkstatt im ersten Stock umgezogen werden. May hofft, im Frühjahr nächsten Jahres an den alten Standort zurückkehren zu können, weiß aber auch, dass Handwerker "derzeit schwer zu bekommen sind".