Erfreuliche Ergebnisse: Eine groß angelegte Umfrage zur Schul- und Unterrichtsqualität im Dezember (im Bild: das Schulgebäude in Bösingen) schneidet mit positiven und sehr positiven Noten ab. Foto: Pfannes Foto: Schwarzwälder Bote

Umfrage: Schulleiterin stellt Ergebnisse vor / Aushängeschild: digitale Ausstattung

Erfreuliche Ergebnisse: Schüler, Eltern und Lehrer äußern sich überwiegend positiv bis sehr positiv über die Grundschule in Bösingen und Herrenzimmern. Die Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage vom Dezember 2020 stellt Schulleiterin Ariane Nester im Gemeinderat vor.

Bösingen. Die Bewertungen liegen zwischen 3,1 und 4,0. Was für den Schüler kein Ruhmesblatt ist – die Note drei bedeutet "befriedigend", die vier "ausreichend" –, lässt in diesem Fall alle strahlen. Bei dieser Umfrage ist die Vier die beste Bewertung, die Drei folgt kurz dahinter. Dafür bedeuten die Zwei und die Eins die Einstufung in die Kategorie "negativ".

Anlass dieser Umfrage zu Schul- und Unterrichtsqualität waren ungute Stimmen, die zur Zeit des ersten "Lockdown" aufkamen. Es habe geheißen, Eltern seien unzufrieden, so Ariane Nester. Umso erfreulicher für das Lehrerteam, aber auch für Eltern und Schüler, dass nun Zahlen vorliegen, die damalige Stimmungen (von Eltern, die an den Fingern einer Hand abzuzählen seien, wie am Rande der Sitzung angedeutet) nicht bestätigen.

Bei den Eltern – es gab laut Schulleiterin 86 Befragte – war die Rücklaufquote hoch: 70,9 Prozent. Vollständig ausgefüllt, also alle Fragen beantwortet, haben 64 Prozent. Die Durchschnittswerte der einzelnen Fragen lagen zwischen 3,1 und 3,9. "Das hat uns wirklich gefreut", sagt Ariane Nester. Die höchsten Werte erhielt der Komplex "Digitale Medien".

Dieser wird im Anschluss an die Vorstellung der Umfrage im Gespräch mit Gemeinderäten vertieft. Ergebnis: Die Grundschule nimmt im Prinzip eine Vorreiterrolle ein. An jedem Standort – Bösingen und Herrenzimmern – existiert je ein Klassensatz (25 Tablets). Hinzu kommt der Computerraum in Bösingen. Wlan ist vorhanden. In jedem Klassenraum befindet sich hinter der Tafel ein größerer Bildschirm. Jeder Lehrer hat ein Tablet zur Verfügung. Und es existieren Tablets für die Schüler, die keines haben. 15 bis 20 Leihgeräte. Das nächste Ziel laute, so Nester, pro Schüler ein Gerät.

Hinzu kommt die positive Grundstimmung der Lehrer, die digitalen Möglichkeiten einzusetzen. Ariane Nester: "Alle machen mit. Auch die 60-jährige Kollegin hat Bock darauf."

In diesem Zusammenhang fällt zwangsläufig der Name Stefan Kaiser. Der Lehrer hat beachtliche Meriten bei der digitalen Ausstattung erworben und wird mehrfach lobend erwähnt. Mittlerweile beträgt sein Deputat allerdings nur noch vier Stunden die Woche in Bösingen.

Ariane Nester berichtet außerdem auf Nachfrage zum Fernunterricht von täglichen Videokonferenzen von Anfang an in der Corona-Zeit.

Doch zurück zur Umfrage. Die Schüler der dritten und vierten Klasse haben alle mit Tablets während des Unterrichts teilgenommen. Hier lagen die Noten zwischen 3,9 und 3,2. Da auch Lehrer mit 3,9 bewertet wurden, war bei den Pädagogen die Freude besonders groß.

Einen leicht veränderten Fragebogen – schließlich sind es ja Sechs- bis Achtjährige – beantworteten die Erst- und Zweitklässler. Hier lagen die Noten zwischen 4,0 und 3,3.

Von den zehn Lehrern im Kollegium machten sieben bei der Umfrage mit, sagt die Schulleiterin. Die Werte seien "sehr gut" ausgefallen. Beruhigend für Ariane Nester. "Sie arbeiten gerne hier." Und mit einem Augenzwinkern: "Und sie wollen sich also nicht alle am Schuljahresende wegversetzen lassen."

Kleines Schmankerl am Rande: Dass sich ein Blick in den Schultresor für einen neuen Schulleiter lohnen kann, weiß Ariane Nester. Als sie schließlich zu Beginn ihres Wirkens in Bösingen dieses Ding geöffnet hat, entdeckte sie zehn Apple von ihrem Vorgänger.