Die erhöhte Präsenz der Schulsozialarbeit an der Nusplinger Kallenbergschule und die Erweiterung des Kindergartens um eine sechste Gruppe machen sich im positiven Sinne bemerkbar, wie in der Gemeinderatssitzung zu erfahren war (Symbolfoto). Foto: Seventyfour - stock.adobe.com

Schulrektorin Christine Kaiser, Schulsozialarbeiterin Sabine Geckeler und die Leiterin des Kindergartens St. Josef Birgit Münster haben im Gemeinderat über ihre Arbeit im vergangenen Jahr und die jeweilige Lage vor Ort berichtet.

Wie Christine Kaiser mitteilte, besuchen aktuell 87 Kinder die Kallenbergschule in Nusplingen. Für das kommende Schuljahr werde mit 85 Kindern gerechnet. Eine große Herausforderung stellen derzeit verschiedene Konflikte während der Pause dar. Daher wurde das Konzept „Ringen und Raufen“ ins Leben gerufen, bei dem die Kinder nach festen Regeln ihre überschüssige Energie abbauen können. „Wir wollen ein positives Klima schaffen für einen wertschätzenden Umgang miteinander“, erklärte Christine Kaiser.

 

Die soziale Entwicklung wird verstärkt thematisiert

Derzeit bestehe diese „sozial-emotionale Baustelle“, deren Ursache Kaiser auf die Coronazeit schiebt. Hier sei klar erkennbar die soziale Entwicklung der Kinder ein wenig auf der Strecke geblieben. Vor allem mit der Schulsozialarbeit werde das Thema daher momentan verstärkt angegangen. Abschließend wünschte sich Kaiser eine Erhöhung der Stundenzahl für das Schulsekretariat. Aktuell sei die Arbeit nur durch Mithilfe der Bundesfreiwilligen-Dienstlerinnen zu stemmen.

Seit September 2023 ist Schulsozialarbeiterin Sabine Geckeler mit doppeltem Umfang, also mit nun 20,5 Prozent, an zwei Vormittagen an der Kallenbergschule. Seit der Verdopplung der Präsenzzeit bestehe ein stabiler Kontakt zu jeder Klasse. „Das war vorher so nicht machbar und bietet ganz neue Möglichkeiten“, erklärte Geckeler. Sie habe nun mehr Zeit für Einzelberatungen und könne zeitnah Termine für Elterngespräche anbieten.

Die Kinder seien ein Spiegel ihrer Zeit und bringen aktuelle Themen auch mit in die Schule. Da wird auf dem Schulhof schon mal „Demonstration“ gespielt und so manche Stammtischparole gerufen. Auch das Thema Krieg bleibe nicht außen vor. „Wir müssen bei dem Thema sozialer Umgang unbedingt dranbleiben“, forderte Geckeler. „Es zeigt sich in den Berichten ganz klar, die Erhöhung der Präsenz vor Ort war genau richtig“, fasste Peter Reiser zusammen und appellierte, das Thema sozialer Umgang weiter im Blick zu behalten. Hier sei auch die Gesellschaft vor Ort gefragt, allen voran die Vereine mit ihrer starken Jugendarbeit.

Die sechste Kiga-Gruppe war „richtig und großartig“

Über die Lage des Kindergartens St. Josef sprach Kindergartenleiterin Birgit Münster. Von den 117 Plätzen seien derzeit 114 belegt. 95 Kinder kommen direkt aus Nusplingen. Die Erweiterung auf sechs Gruppen sei „genau richtig und großartig“ gewesen. Der Bedarf an Kindergartenplätzen hätte mit fünf Gruppen nicht erfüllt werden können. Alle 20 Ganztagsplätze sind momentan belegt. Bis zum Schulbeginn werde es sogar eine zulässige Überbelegung auf 22 Plätze geben.

Im September steht die Einschulung von 24 Kindern an; in 2025 seien es nur 13 Kinder, was der Kindergartenleiterin schon jetzt ein wenig Kopfzerbrechen bereite, denn dadurch würden nur wenige Plätze für Neuanmeldungen frei werden.

Ein Knackpunkt sei außerdem das Mittagessen freitags. Hier seien jeweils nur sechs bis acht Kinder aus der Kita und zwei bis vier Kinder aus der Grundschule angemeldet. „Es rentiert sich oft einfach nicht“, sagt Münster. Eine Kollegin sei mit dem Vorbereiten des Essens gebunden und nicht für die Betreuung verfügbar.

Da die Kita freitags ohnehin nur bis 13 Uhr geöffnet habe, würde ein zweites Vesper ausreichen. Dies hätten ihr auch die betroffenen Eltern auf Nachfrage bestätigt. Rektorin Christine Kaiser sah hier ebenfalls keine Schwierigkeiten für die Schulkinder. Daher bat Birgit Münster die Gemeinderäte, das Mittagessen freitags abzuschaffen. Nach kurzer Diskussion einigten sich die Räte darauf, das Thema mitzunehmen und dann für das neue Kindergartenjahr zu entscheiden.