Den magischen Kreis hat Christina Müller an der Grundschule Hartheim/Heinstetten eingeführt. Foto: Christina Müller/Diasporahaus Bietenhausen

Das Dorf als heile Welt? Mitnichten: Schon an den zwei dörflichen Grundschulen gehört Schulsozialarbeit dazu.

Schriftlich hatten die Schulsozialarbeiterinnen Christina Müller – sie ist an der Grundschule Hartheim/Heinstetten tätig – und Nadja Damang, im Einsatz an der Matthias-Koch-Grundschule Tieringen mit der Außenstelle Oberdigisheim, vom Diasporahaus Bietenhausen dem Gemeinderat ihre Berichte über die Jahre 2024 vorgelegt.

 

Daraus geht hervor, wo ihre Schwerpunkte liegen: auf sozialpädagogischer Gruppenarbeit, auf sozialem Lernen durch Projekte und Arbeit mit Schulklassen sowie auf der Einzelfallhilfe und der Beratung in individuellen Problemsituationen.

Wichtig ist außerdem ihre Anwesenheit in den Pausen, um bei Streitereien und Konflikten zeitnah einzugreifen und den Schülern zu helfen, sie gewaltfrei zu klären. Selbst im Unterricht sind die beiden regelmäßig präsent.

Aus der Alltagswelt der Schüler

Christina Müller hat zu Schuljahresbeginn in den Klassen 3 und 4 den „Magic Circle“, den magischen Kreis, einführt, in dem sie mit Schülern und Lehrerin zusammensitzt, um gemeinsam an einem Thema zu arbeiten, das die Alltagswelt der Schüler betrifft. Dabei erhalte jedes Kind die Möglichkeit, sich zu äußern, heißt es im Bericht.

Zweck der Übung: Die Kinder sollen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt werden, ihre Wahrnehmung, Empfindung und Sensibilisierung, ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen schulen. Sie erhalten die Chance, zu anderen in Beziehung zu treten, ihre Meinungen, Erlebnisse und Gefühle mitzuteilen.

Ukrainische und polnische Kinder werden integriert

Zeit und Einsatz aller Beteiligten erfordert die Integration von ukrainischen und polnischen Schülern, die im neuen Schuljahr in die erste Klasse in Hartheim/Heinstetten gekommen sind, ist aus dem Bericht zu erfahren, denn zum einen bestünden Sprachbarrieren, zum anderen sei es unsicher, ob die Kinder in Deutschland bleiben dürften. Dass die Ängste und Traumatisierung der Kinder aus dem ukrainischen Kriegsgebiet ihre Schwierigkeiten verstärken: selbstredend.

Am Waldtag ist manches Kind ganz anders

Von einer anderen Seite zeigten sich die Kinder oft am Waldtag, den Christina Müller zusammen mit Katrin Grimm von Forst BW im zurückliegenden Schuljahr für alle Klassen sowie für die Vorschüler organisiert hat. Dabei lernten sich die Kinder besser kennen.

An Netzwerkangeboten wie der Kinder- und Jugenddisco, dem Stadtfest und dem Tag der Demokratie haben Christina Müller und die Grundschüler aus Hartheim und Heinstetten sowie Nadja Damang und ihre Tieringer und Oberdigisheimer Schützlinge ebenfalls teilgenommen. Nadja Damang hat zusammen mit den Schulsozialarbeiterinnen der Obernheimer und Nusplinger Schule Selbstverteidigungskurse für Mädchen und Jungen organisiert. Fachfrauen von der Kungfu-Akademie Balingen zeigten ihnen, wie sie sich wehren können.