Die Schulsozialarbeiterinnen der Stadt Sulz blickten auf ein schwieriges Jahr 2021 zurück. Kinder und Jugendliche waren von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen.
Sulz - Umso größer war die Freude darüber, dass in 2022 eine weitere Stelle besetzt werden konnte. Katharina Brendle ist aus der Elternzeit zurückgekehrt und verstärkt seit dem 1. April das Team um Ines Hütter und Karolina Wittek. Möglich macht dies eine Förderung im Rahmen des "Aufholen nach Corona"-Programms.
An jeder weiterführenden Schule vertreten
An der Grund- und Werkrealschule, der Lina-Hähnle-Realschule (LHR) und am Albeck-Gymnasium steht daher jeweils eine Schulsozialarbeiterin den Schülern zur Seite. "Die Zuständigkeiten sind klarer und wir sind vor Ort, wodurch wir den Schülern einen niederschwelligen Zugang bieten", erklärte Hütter. Zudem hat die Schulsozialarbeit in der LHR nun ein eigenes Büro.
Es gab allerdings nicht nur erfreuliches zu berichten. Corona stellte die Schulsozialarbeiterinnen vor große Herausforderungen, wie Karolina Wittek erklärte. Vorhandene Probleme, wie Leistungsrückstände, wurden weiter verschärft. In den Familien wurden ebenfalls Problemlagen verschärft oder neue geschaffen, beispielsweise aufkommende finanzielle Unsicherheiten.
Präventive Arbeit kommt zu kurz
Einzelfallberatungen nahmen daher einen Großteil der Arbeit ein. Präventionsangebote kamen zu kurz. Seit Anfang diesen Jahren kam zusätzlich die Betreuung ukrainischer Flüchtlingskinder hinzu. "Wir haben also alle Hände voll zu tun", so Wittek.
Die Betreuung der Flüchtlingskinder werde auch weiterhin einen große Rolle bei ihrer Arbeit einnehmen, sagte Brendle. Zugleich soll die präventive Arbeit wieder verstärkt in den Fokus rücken.
Förderung läuft aus
Da die Förderung der dritten Stelle zum Ende dieses Schuljahres ausläuft, fragte Heidi Kuhring (GAL) nach, ob es auch im kommenden Jahr eine Förderung geben wird. Selina Liebrecht von der Stadtverwaltung erklärte, dass man weiterhin mit drei Stellen plane. Allerdings wurde der Förderantrag für das kommende Schuljahr abgelehnt. Die Stelle von Katharina Brendle, die aus der Elternzeit zurückgekehrt ist, wird nicht als fortgeführte, sondern als neue Stelle gewertet. Neu geschaffene Stellen werden vom Sozialministerium nicht mehr gefördert. Bürgermeister Gerd Hieber betonte die Notwendigkeit der dritten Stelle und kündigte an, in den nächsten Sitzungen über die weiteren Pläne und mögliche Förderungen zu informieren.
Meilensteine aus zehn Jahren
Jugendreferentin Gertrud Teller berichtete noch über die Arbeit des Kinder- und Jugendbüros. Da sich das Büro seit zehn Jahren in der Trägerschaft des Diasporahauses Bietenhausen befindet, wagte sie einen Rückblick auf die Meilensteine des vergangenen Jahrzehnts.
So betreut und unterstützt das Büro derzeit acht Jugendtreffs im Stadtgebiet. Darunter beispielsweise das Schülercafé in der Breitestraße, in dem unter anderem Grundschulkooperationen, Sommerferienangebote oder das Begegnungscafé Kunterbunt stattfinden. Das im Jahr 2012 eröffnete Schülercafé sei laut Teller ein "gelungenes Projekt".
Arbeitskreis soll wieder tagen
Im Hinblick auf die Projektarbeit stellt das jährliche Kinderfest einen besonderen Meilenstein dar. Rund 700 bis 800 Kinder nahmen jährlich an dem Fest teil. Nach der Absage im Jahr 2020, wurde im Jahr 2021 eine Kinderfestwoche veranstaltet, welches auch äußerst erfolgreich war, so Teller. Das Kindercafé am Weihnachtsmarkt, das Projekt "Galerie am Jugendhaus", das Ferienprogramm "Sulzer Sommer Spaß" und die Zusammenarbeit mit den Schulen nannte Teller als weitere Erfolgsprojekte. Weitere Projekte für die Zukunft sind bereits in Planung.
Kuhring (GAL) sprach an dieser Stelle ein Lob aus: "Es ist beeindruckend, was in den vergangenen Jahren geleistet wurde." Sie merkte aber auch an, dass der Arbeitskreis für Jugendarbeit, der in den vergangenen zwei Jahren nicht mehr getagt hatte, wieder reaktiviert werden sollte. Hieber stimmte dem zu, und nahm ihre Anregung auf.