Das Neuenbürger Gymnasium Foto: Parage

Mehr Schulsozialarbeit: Das hatte sich das Neuenbürger Gymnasium Stadt gewünscht. Nun hat der Gemeinderat eine 100-Prozent-Stelle für die weiterführende Schule beschlossen. Doch auch Schlossbergschule und Grundschule Arnbach sollen profitieren.

Neuenbürg - Die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die fast 700 Schüler: So begründete Michael Frey, der Direktor des Neuenbürger Gemeinderats, in einen Schreiben im Juni den Wunsch nach mehr Sozialarbeit. Bis dato teilen sich seine Schule und die Schlossbergschule eine 100-Prozent-Schulsozialarbeiterstelle.

Mitte September hatte sich der Neuenbürger Gemeinderat erstmals mit dem Thema befasst. Ohne zu entscheiden, dafür aber mit dem Auftrag an die Verwaltung, mit den Neuenbürger Schulleitern zu sprechen.

Tanja Schmid stellt weitergehenden Antrag

Hauptamtsleiter Fabian Bader berichtete in der jüngsten Sitzung von dem Gespräch, an dem auch drei Mitarbeiter des Vereins Miteinander leben, der die Schulsozialarbeit in Neuenbürg übernimmt, teilgenommen hätten. Robert Riedinger, Rektor der Schlossbergschule, habe dabei den Wunsch geäußert, dass auch in seiner Einrichtung täglich ein Schulsozialarbeiter vor Ort sei. Aus Sicht der Verwaltung wäre dies mit der Aufstockung der Stelle von bisher 50 auf 75 Prozent möglich. Falls nötig, könnte zudem die Grundschule Arnbach künftig die Dienste dieses Schulsozialarbeiters in Anspruch nehmen.

Einen entsprechenden Förderantrag habe die Verwaltung bereits gestellt. Bader verwies dabei auf das Programm des Bundes, "Aufholen nach Corona".

So weit, so gut. Nicht aber für Tanja Schmid (CDU), die kritisierte, dass die Rektorin der Grundschule Arnbach nicht zu dem Gespräch eingeladen gewesen sei – dies aber habe der Gemeinderat gewünscht. Sie stellte daraufhin den Antrag, auch an der Schlossbergschule eine 100-Prozent-Stelle einzurichten sowie feste Zeiten dieses Schulsozialarbeiters in Arnbach. Christine Danigel (Grüne) schloss sich Schmid an und fragte zudem nach, was mit den Stellen passiert, wenn die Förderung ausläuft.

Mithilfe vom Verein soll Stelle besetzt werden

Der Hauptamtsleiter erläuterte, dass das Programm tatsächlich auf dieses und nächstes Schuljahr befristet ist, anschließend muss die Stadt als Schulträger die zusätzlichen Kosten übernehmen.

Das wiederum kritisierte Werner Hess (SPD). Schließlich müsse die Stadt ja auch die Lehrer nicht bezahlen. Was nichts daran ändert, dass der Staat die Schulsozialarbeit als kommunale Aufgabe sieht, wie Bürgermeister Horst Martin erwiderte. Fabian Bader informierte das Gremium darüber, dass die Sozialarbeiterin, die ihre Zeit bisher zwischen Gymnasium und Schlossbergschule aufgeteilt hatte, ganz ans Gymnasium wechseln wird. Auf Nachfrage von Rätin Danigel erklärte er weiter, dass Miteinander leben permanent Sozialarbeiter einstelle und eventuell sogar über einen gewissen Pool verfüge. Sobald der Gemeinderat zustimme, kontaktiere er den Verein. Womöglich könnte die neue Stelle dann schon im Frühjahr besetzt werden.

Das Gremium stimmte zu, allerdings dem Antrag von Tanja Schmid. Das heißt, auch an der Schlossbergschule gibt es künftig eine Vollzeitstelle, und die kleine Arnbacher Grundschule profitiert mit.