Melanie Liedtke berichtete von der Schulsozialarbeit am Gymnasium Meßstetten. Foto: Karina Eyrich

Schulsozialarbeiterin Melanie Liedtke macht am Gymnasium Meßstetten als spezifische Angebote.

Auf eine halbe Stelle aufgestockt hatte der Gemeinderat 2023 die Schulsozialarbeit am Gymnasium Meßstetten, das aktuell 285 Schüler besuchen. Melanie Liedtke hat seither doppelt so viel Zeit wie ihre Kollegin Mailin Zivo vor ihr, um Schüler, Eltern und Lehrer zu beraten, Gruppenangebote zur Gewalt- und Suchtprävention sowie zur Stärkung der sozialen Kompetenz zu machen, in den Schulgremien mitzuarbeiten und die Kooperation mit Kreisjugendamt, Jugendbüro, Wohn- und Tagesgruppen, der Stadt, der Arbeitsagentur und dem Mobilen Dienst des Diasporahauses Bietenhausen zu stärken.

 

Ihre erlebnispädagogischen Angebote gestaltet Melanie Liedtke so, dass die Jugendlichen zusammenarbeiten müssen, wie sie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats berichtete. Das Ergebnis: Der Zusammenhalt in den Klassen werde stärker. Durch „Erlebnisse mit Realitätscharakter“, also nah am Leben der Schüler, werde ihre Problemlösungsfähigkeit trainiert.

Wie umgehen mit Gefühlen und mit Mobbing?

Um die Isolierung einzelner Schüler zu vermeiden, spricht sie mit ihren Angeboten meist den gesamten Klassenverband an. Als Beispiele dafür beschrieb sie den Klassenrat für alle Kinder der sechsten Klasse sowie die Stunden zum „Sozialen Lernen“ in den Klassen fünf und sechs, die fest im Stundenplan verankert seien – Schwerpunktthemen waren 2024 Kommunikation, das Erkennen und Setzen von Grenzen, der Umgang mit Gefühlen und Mobbing sowie die Auswirkungen von Vorurteilen und die Verantwortung für das eigene Verhalten.

Die Inhalte der Stunden passt Melanie Liedtke jeweils an die aktuelle Situation in den Klassen an und sucht gemeinsam mit den Schülern nach Handlungsalternativen für noch ungeklärte Vorfälle.

Weil das Soziale Lernen seit dem Schuljahr 2023/24 auch in den siebten Klassen eingeführt wurde, kann Liedtke die Themen aus der fünften und sechsten Klasse weiter vertiefen. Aber auch die anderen Klassenstufen vergisst die Sozialpädagogin nicht und bietet auch ihnen, in Absprache mit den Lehrkräften, Projektarbeit an.

Erlebnisse in der Natur stärken den Zusammenhalt

Der Zusammenhalt der Schüler und ihre persönlichen Kompetenzen werden außerdem bei Erlebnissen in der Natur gestärkt und dabei ihre Fähigkeit gefördert, Konflikte zu lösen, ihr Vertrauen zueinander und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Dass die Schüler dabei Stress abbauten und das Klassenklima profitiere, nannte Liedtke als positiven Nebeneffekt. Zusammen mit dem Verein „Feuervogel“ hat sie außerdem ein Aufklärungs- und Präventionsangebot für die neunten Klassen aufgebaut, etwa der Workshop „Tarzan und Jane“ zu den Themen Sexualität und Selbstbestimmung. Darin lernten die Schüler unter anderem, wo sexualisierte Gewalt beginne und Hilfe zu finden sei.

Was Konflikte in der Klasse, mit Eltern oder Lehrern angeht, so deckt sich Liedtkes Angebot mit dem ihrer Kolleginnen in den anderen Schularten: Sie berät, hilft und vermittelt.

Angebote der Schulsozialarbeit am Gymnasium im Jahr 2025

Tabak- und Alkoholprävention
 wird 2025 am Gymnasium Meßstetten groß geschrieben: Schulsozialarbeiterin Melanie Liedtke hat in Zusammenarbeit mit dem Präventionsbeauftragten der Schule in den Klassen acht und zehn entsprechende Projekte gestartet, in denen Material der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verwendet wird. Neu ist dabei der Einsatz des „grünen Koffers“ mit Material und interaktiven Methoden, die helfen, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen über Cannabis.

Fortgesetzt
 werden sowohl die Projekte zum Sozialen Lernen als auch die Zusammenarbeit mit dem Team des Vereins Feuervogel zur Prävention sexualisierter Gewalt. Der Workshop ist ein Angebot für die neunten Klassen.

Erlebnispädagogische Workshops
sind für die siebten und achten Klassen reserviert. Die Sechstklässler dürfen sich auf einen bereits terminierten Workshop zum Thema „Respektvoller Umgang“ im neuen Schuljahr freuen.