Für die Schüler im Landkreis Rottweil geht es nach vermeintlichem Start wieder zurück zum "Home-Schooling". (Symbolfoto) Foto: Rido – stock.adobe.com

Nachdem an drei aufeinander folgenden Tagen die Sieben-Tage-Inzidenz von 200 überschritten wurde, müssen die Schulen im Landkreis Rottweil weiterhin geschlossen bleiben. Schulleiter Michael Schwarz berichtet über das Vorgehen des Schulverbunds in Oberndorf.

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Oberndorf - Im Landkreis Rottweil wurde die Sieben-Tage-Inzidenz von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten. Diese Überschreitung hat das Gesundheitsamt am Sonntag amtlich festgestellt und bekannt gemacht. Zuvor wurden in vielen Orten im Kreis Schulen und Kindertagesstätten gebeten, am Montag gar nicht erst wieder zu öffnen. Nun folgten die Schulschließungen.

Der Präsenzbetrieb hätte zum Montag, 19. April, wieder aufgenommen werden sollen, nun wird er wieder einmal eingestellt.

Viele Schulleitungen im Landkreis hatten sich bereits am Wochenende abgestimmt und gemeinsam beschlossen, auf Präsenzunterricht zu verzichten. Der geschäftsführende Schulleiter in Oberndorf, Michael Schwarz, berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung, dass am späten Samstagnachmittag der erste Kontakt zu anderen Schulleitern im Kreis Rottweil entstand. "Man wollte schließlich wissen, wie andere Schulen nun vorgehen."

Freude über Präsenzunterricht

So bat auch der Schulverbund Oberndorf die Eltern, ihre Kinder bereits am Montag zu Hause zu lassen und den Präsenzunterricht auszusetzen, wie Schulleiter Schwarz erzählt. Sie seien zwar vorbereitet gewesen, die Schüler in Präsenz zu empfangen, doch Schwarz macht deutlich, dass die Gesundheit vorgehe.

Die Eltern wurden bereits am Sonntag über die Plattform der Schule kontaktiert: "Wir arbeiten ja nun schon eine Weile mit dieser Plattform und wir haben eine hohe Quote der Eltern erreichen können", erzählt Schwarz, dass weniger als fünf uninformierte Schüler am Montagmorgen erschienen seien. Auch die Lehrer waren am Montagmorgen vor Ort, um im Notfall auch in Präsenz unterrichten zu können.

"Die Schüler hatten sich unglaublich gefreut, wieder in den Präsenzunterricht starten zu können", denn viele von ihnen haben seit dem 16. Dezember die Schule nicht mehr von innen gesehen. Dennoch seien laut Schwarz viele der Eltern froh gewesen ihre Kinder nicht zur Schule schicken zu müssen. Sie würden schließlich auch das Geschehen und die Inzidenzzahlen verfolgen. So sei das Feedback der Eltern hauptsächlich positiv ausgefallen, berichtet Schwarz weiter.

Qualifizierter Abschluss

Durch die großen Räume der Schule könne man derzeit alle Abschlussklassen im Präsenzunterricht betreuen. Für sie stehen auch Selbsttests zur Verfügung. Die Schule habe einen separaten Raum mit Wahlkabinen ausgestattet. Auch seien 14 bis 15 geschulte Freiwillige vor Ort, die die Schüler unterstützen. "Es funktioniert extrem gut", mit einem Zeitplan und unter Anleitung hat es bisher an der Schule einen reibungslosen Ablauf gegeben, berichtet Schwarz. Auch eine Notbetreuung für die Klassen eins bis sieben wird weiterhin an der Schule angeboten.

Der geschäftsführende Schulleiter ist sich allerdings sicher, dass die Abschlussklassen gut durch dieses Jahr kommen werden. "Ich habe auch schon den Schülern mitgeteilt, dass ich überzeugt davon bin, dass die Abschlussklassen die Schule im Sommer mit einem qualifizierten Abschluss die Schule verlassen werden." Größere Sorgen würden die Jahrgänge bereiten, die 2022 ihren Abschluss absolvieren sollen, berichtet Schwarz, dass die Spanne innerhalb der Klasse auseinander drifte. Die Rückstände, die die Schüler mittlerweile haben, seien schwierig im Fernunterricht aufzuarbeiten. Es fehlen vor allem viele praktische Erfahrungen in Fächern wie Chemie oder Physik.

Auch die Ausbildung der Referendare bleibt auf der Strecke, erzählt der Schulleiter. Diese können die Einarbeitung nicht miterleben, sollen aber im nächsten Schuljahr eigenständig unterrichten. Dennoch seien alle Mitarbeiter froh, voll arbeiten zu können. Der Rektor berichtet weiter, dass auch viele Lehrer, Hausmeister und das Sekretariat das Impfangebot bereits angenommen hätten.