Bei der Projektvorstellung beim Infonachmittag wurden auch das Anlegen verschiedener Verbände geübt. Foto: Jacqueline Geisel

Ein Schulsanitätsdienst wird am Bildungszentrum Wildberg dank der Lehrerinnen Meike Rehm und Tina Leis im kommenden Schuljahr starten.

Der Schulsanitätsdienst ist eine Kooperation von Schule und Jugendrotkreuz. Die Umsetzung vor Ort übernehmen geschulte Lehrkräfte wie Meike Rehm und Tina Leis, das Rote Kreuz stellt Arbeitshilfen und Material zur Verfügung.

Als gelernte Krankenschwester hat Meike Rehm selbst erlebt, wie wichtig es ist, dass in den ersten Minuten kompetente Helfer vor Ort sind. „Darum ist es mir ein Anliegen, bei den Kleinen anzufangen, Scheu und Ängste abzubauen, Wissen zu vermitteln und Handgriffe einzuüben.“ Denn sie weiß: Wer Routine hat, kann in einer Stresssituation ruhig bleiben und richtig handeln.

Rehm hat an ihrer alten Schule bereits sechs Jahre lang ein solches Projekt erfolgreich geleitet. Durch ihren Umzug ist ihre Lehrbefähigung erloschen, weshalb sie den Kurs nun noch einmal absolvieren muss. In Tina Leis hat sie eine engagierte Partnerin dafür gefunden.

Bei Sportfesten präventiv vor Ort

Schüler, die sich für den Schulsanitätsdienst melden, werden das ganze Schuljahr über in verschiedenen Bereichen der Ersten Hilfe geschult. Kommt es zum Ernstfall, beispielsweise einer Verletzung, übernehmen sie die Erstversorgung bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. Bei Sportfesten oder anderen großen Schulveranstaltungen sind sie präventiv vor Ort und mit einem Notfallrucksack gewappnet. Der Einteilung liegt ein Dienstplan zugrunde. Die Einsätze werden dokumentiert. Auch für das Sanitätsmaterial zeichnen die Schüler, unterstützt von ihrer Kooperationslehrerin, selbstständig verantwortlich. Sie weisen zudem proaktiv auf mögliche Gefahrenquellen an der Schule hin. Ein gewählter Sprecher übernimmt den Austausch mit dem Jugendrotkreuz.

Voraussetzung für die Teilnahme an der Arbeitsgemeinschaft ist eine Erste-Hilfe-Grundausbildung, die ab kommendem Schuljahr direkt am BZW absolviert werden kann. Rehm und Leis werden in Kürze die Lehrkräfte-Ausbildung beim Roten Kreuz abschließen, sodass sie selbst die Kurse abhalten dürfen. Jeder Interessierte kann hier mitmachen.

Auch für Führerschein anzurechnen

Die erfolgreiche Teilnahme kann übrigens auch beim Führerschein angerechnet werden. Wer sich anschließend beim Schulsanitätsdienst engagieren möchte, verpflichtet sich für ein Jahr und erhält in Form einer AG immer wieder vertiefende Einheiten zu verschiedenen Themen.

Schüler der Klassenstufen fünf und sechs können sich als Juniorhelfer melden. Sie erhalten einen etwas kleineren Einführungskurs in die Grundlagen der Ersten Hilfe, beispielsweise Wundversorgung. Sie dürfen den Schulsanitätern assistieren und von ihnen lernen.

Zusätzlich hat das Land Baden-Württemberg das Programm „Löwen retten Leben“ aufgelegt. Hier geht es um einfache Reanimation und die richtigen Alarmierung des Notdienstes. Diese Grundlagen werden ab kommendem Schuljahr im Rahmen des Wahlpflichtfachs AES (Alltagskultur-Ernährung-Soziales) vermittelt.

Schulsanitäter profitieren von der Teilnahme

Die Schulsanitäter profitieren von der Teilnahme, indem ihr Verantwortungsgefühl gesteigert wird. Die Schüler erfahren eine positive Verstärkung durch die Erfahrung, gebraucht zu werden und gelerntes Wissen praktisch anzuwenden. Die Schüler lernen überlegtes Handeln und den Umgang mit kritischen Situationen.

Darüber hinaus wird das Schulangebot um eine weitere soziale Arbeitsgemeinschaft, in der Schüler fürs Leben lernen, erweitert. Auf der praktischen Seite stehen weitere Vorteile wie die weitere Verbesserung der Sicherheit an der Schule und der Unfallverhütung.