Der erste Bauabschnitt der Schulsanierung beginnt beim Gebäude A auf der rechten Seite. Foto: Fischer

Beim Wolfacher Großprojekt Schulumbau tut sich was: Die Stadt Wolfach wird nun für die ersten beiden Bauabschnitte die Förderung einreichen. Der Bau soll dann im Frühjahr kommenden Jahres beginnen. Die Kosten dafür sind allerdings gestiegen.

Wolfach - Der Umbau der Herlinsbachschule mit Grundschule und SBBZ beschäftigt die Stadt Wolfach bereits seit dem Jahr 2016 immer wieder. Auch bei den Förderanträgen hatte es immer wieder Probleme gegeben (wir berichteten mehrfach). Nun soll das Großprojekt Schulsanierung, das Bürgermeister Thomas Geppert als "größtes Infrastrukturprojekt, das wir je angegangen sind" bezeichnet, endlich im kommenden Jahr starten. Der Wolfacher Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwoch, die erstmals wieder im Sitzungssaal des Rathauses stattfand, die Verwaltung damit beauftragt, die weiteren Zuschussanträge zu stellen. In den Pfingstferien 2023 soll der Abbruch des Hausmeisterhauses an der Herlinsbachschule und dem SBBZ sowie der östliche Anbau mit Aufzug und das Treppenhaus im Bau B beginnen.

Für diese ersten Baumaßnahmen entstehen Kosten in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro, davon sollen 1,6 Millionen Euro gefördert werden. Bis zum 1. Oktober muss die Stadt nun den Antrag beim Land einreichen. Außerdem soll die Möglichkeit für einen Ausgleichsstock beim Landratsamt Ortenaukreis und dem Regierungspräsidium Freiburg überprüft werden. Dieser soll dann gesondert Anfang 2023 eingereicht werden.

Bürgermeister Thomas Geppert stellte in der Sitzung nochmals die Details der jahrelang dauernden Baumaßnahmen vor: Insgesamt war die Schulsanierung mit 8,9 Millionen Euro veranschlagt, inzwischen liegen die Kosten bereits bei knapp 10 000 Euro. "Innerhalb von drei Monaten hatten wir eine Kostensteigerung von vier Prozent plus nachgereichte notwendige Investitionen von Teilbereichen, weil zum Beispiel Hausanschlüsse separiert werden sollen und weitere Kosten für Einbauten", so Geppert. Er plädierte bei der Frage, die Förderanträge für die Bauabschnitte einzeln einzureichen, für diese Lösung.

Gemeinderat Hans-Joachim Haller stellte die Frage, wieso nicht alles gleichzeitig beantragt werden kann. Er merkte mögliche Unsicherheiten an, die in den kommenden Bauphasen auf die Stadt zukämen. "Es ist auf jeden Fall ein Spagat zwischen einer Kostenreduzierung und nicht vorhersehbarer Preisentwicklungen", gab Hauptamtsleiter Dirk Bregger zu. Den Bauabschnitt drei könnte man mit beantragen, er gab aber auch zu bedenken, dass damit eine Umsetzungsfrist von drei Jahren verbunden sei. "Dann sind wir in Zugzwang", erklärte er.

Nicht alle Bauabschnitte sind förderfähig

Der vierte Bauabschnitt mit dem Abbruch des C-Baus und technischen Leitungsführungen über den Bau D seien wahrscheinlich nicht förderfähig, hier wäre es sowieso besser, noch abzuwarten. "Wir erwarten wegen der hohen Inflation auch steigende Zuschussbeträge", so Bregger.

Kordula Kovac sprach sich dafür aus, gleich alles zu beantragen. "Alles, was wir nicht beantragen, kann entweder gestrichen werden oder es gibt weniger Zuschuss, ich bin da lieber auf der sicheren Seite." Die meisten Gemeinderäte sprachen sich für die Lösung der Gemeinde aus, alle Anträge einzeln zu stellen und über die kommenden Jahre die jeweiligen Förderungen abzuwarten.

Peter Ludwig sagte: "Wir sollten auch überlegen, woher wir das Geld nehmen, und das in die langfristige Finanzplanung einfließen lassen." Wenn man alle Anträge jetzt einreiche, kriege man die Zuschüsse für den jetzigen Zeitpunkt, obwohl die Inflation vielleicht noch steige.

Pascal Schiefer sprach sich ebenfalls für diese Lösung aus. "Machen wir erstmal das und dann schauen wir, was wir weitermachen können. Wenn solche Förderungen für Schulen in ein paar Jahren nicht mehr möglich sind, dann haben wir eh ganz andere Probleme. Wir brauchen jetzt Tempo", sagte er.

Letztendlich sprachen sich alle Gemeinderäte einstimmig dafür aus, die Förderanträge pro Bauabschnitt einzeln zu beantragen und die Anträge für die ersten beiden Bauabschnitte in diesem Jahr einzureichen. Auch der Ausgleichsstock, mit dem die Stadt weitere Gelder vom Landratsamt und Regierungspräsidium bekommen könnte, soll im kommenden Jahr gestellt werden.

Der Zeitplan

Bei der Schulsanierung müssten noch einige planerische Knoten (zum Beispiel Brandschutz und Rettungswege) durchschlagen werden, sagt Hauptamtsleiter Dirk Bregger. Nun wird zunächst der Bauantrag vorbereitet, dann erfolgt der erste Ausschreibungsabschnitt. Dieses Jahr könnten konkretisierte Planungen oder sogar Ausschreibungen besprochen werden.