Die Wohnung im ersten Stock des mittleren Schulgebäudes soll auf Vordermann gebracht werden. Foto: Dold

Einst hat der Rektor im ersten Geschoss des mittleren Schulgebäudes gewohnt. Inzwischen kann man der Wohnung aber keinen Staat mehr machen, was im Gemeinderat auf den Tisch kam.

Lauterbach - Die Räume stehen seit Längerem leer, nachdem sie zuletzt noch als Lesezimmer und Bibliothek für die Schule genutzt worden waren. Nun sollen die 95 Quadratmeter wieder zur Wohnung werden.

Förderung von 36 Prozent möglich

Allerdings muss die Fläche zunächst auf Vordermann gebracht werden. Die Architekten Claus Rehm und Dietmar Haas stellten eine Kostenschätzung und die nötigen Maßnahmen vor. "Fenster, Boden und Türen müssen erneuert werden", sagte Rehm. Hinzu kämen der Estrich, die Fliesen im Bad, die Elektroleitungen sowie neue Heizkörper. Unterm Strich komme so eine Summe von 185 000 Euro zusammen.

"Wir sollten das Thema angehen", plädierte Bürgermeister Norbert Swoboda für eine Sanierung. Das Ganze könne als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden, die Gemeinde würde so Mieteinnahmen erhalten. So würde die Gemeinde einen zinsgünstigen Kredit erhalten. Auch eine Förderung von 36 Prozent der Kosten über die Städtebausanierung sei möglich. Nach zehn bis 15 Jahren könnten sich die Investitionen amortisiert haben, rechnete Swoboda vor. Allerdings: "Der Sanitärbereich ist furchtbar", räumte er ein.

Bauhof könnte Arbeiten übernehmen

Wie denn das Ganze finanziert werden sollte, fragte Ansgar Fehrenbacher. Es würden einige geplante Maßnahmen zurückgestellt, entgegnete Swoboda, für die es keine oder nur überteuerte Angebote von Firmen gegeben habe.

"Die Wohnung leer stehen zu lassen, geht gar nicht", meinte Sonja Rajsp-Lauer. Allerdings sei der Preis für die Sanierung horrend. Ob sich der Bauhof einbringen könne, um das Ganze zu beschleunigen und günstiger zu machen, wollte sie wissen. Einige Arbeiten wie beispielsweise Wände streichen seien sicherlich denkbar, meinte Swoboda.

Böden und Kleber könnten belastet sein

Bernd Degner befürchtete, dass damit ein großes Fass aufgemacht werde und der eingeplante Betrag möglicherweise nicht reiche. Ob nicht auch der frühere Physiksaal zu einer Wohnung umgebaut werden könne, regte er an. Dort müsste man zusätzliche Wände einziehen und ebenfalls Türen und Fenster erneuern, sagte Rehm.

Erich Fehrenbacher sprach sich für eine Voruntersuchung aus – insbesondere, was unter dem Boden herauskommt. Dann könne man genauer kalkulieren. Georg Buchholz ergänzte, dass dann auch auf Schadstoffe untersucht werden sollte. Alte Böden und deren Kleber könnten belastet sein, vermutete er.

Kein Balkon und direkt am Schulhof

Ansgar Fehrenbacher sah drei Möglichkeiten: abreißen, leer stehen lassen oder sanieren. "Abreißen auf keinen Fall", sagte Swoboda. Die Wohnung solle wieder einer Nutzung zugeführt werden.

Über die Lage und Qualität der Wohnung gab es unterschiedliche Meinungen: "Hell, gute Lage, Familien mit Kindern hätten kurze Wege zur Schule", befand Sonja Rajsp-Lauer. Andere meinten hingegen, die Nähe zum Schulhof wäre ebenso ein Nachteil wie der fehlende Balkon.

Letztlich einigte man sich darauf, Untersuchungen am Boden und zu möglichen Schadstoffen anzustellen. Nach dem Sommer soll es dann weiter gehen.