Eine ordentliche Portion gutmütige Gaudi auf Lehrerkosten gehört auch der Waldorfschule traditionell zum Abistreich. Foto: Anja Bertsch

Anfang der Woche eine letzte Nervenprobe bei den „Mündlichen“ – und dann endlich feiern: Das war das Wochenprogramm der Abiturienten auch in Schopfheim.

Geschafft! Etwa zwei Dutzend Schüler der Waldorfschule haben nach den abschließenden mündlichen Prüfungen seit dieser Woche das Abi in der Tasche – und ließen ihre (Ex-)Mitschüler am Donnerstagvormittag beim Abistreich an der neuen Freiheit teilhaben. Die Eingänge ins Gebäude mit Spritzpistolen-Wachen und großformatigen Bannern blockiert, die Treppe zu den oberen Stockwerken mit einer sorgsam konstruierten Möbelblockade nochmals extra verbarrikadiert – umsichtige Vorkehrungen, um Schüler wie Lehrer auf dem Schulhof zu versammeln, und hier die bewährte Abschluss-Gaudi auf Kosten der Lehrer und zum Vergnügen der Mitschüler über die Bühne gehen zu lassen.

 
Das Abi-Motto nimmt die historischen Wurzeln der Waldorfschulen aufs Korn. Foto: Anja Bertsch

Beim Motto „Waldorf-Abistoria“ nahmen die Schulabgänger humorvoll „ihre“ historischen Wurzeln aufs Korn – wurde die erste Waldorfschule vor gut 100 Jahren doch als Betriebsschule für die Kinder der Arbeiter und Angestellten der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria in Stuttgart gegründet. „Ziga-retten den Abschluss“ verkündet denn auch passend die Unterzeile.

Am benachbarten Theodor-Heuss-Gymnasium blieb es dieser Woche in Sachen Abstreiche (noch) ruhig. Der offizielle Abschlussball der knapp hundert THG-Abiturienten findet am Samstagabend in der Stadthalle statt.